Viertes Reich 20. Februar 1994

Topographischer Anhang zur Strategieskizze


John Maynard Keynes hat gemeint, die praktische Politik würde bestimmt durch die Theorien von Theoretikern, deren Namen den handelnden Politikern zumeist gar nicht bekannt seien. Daran ist soviel richtig, als alle praktisch gewordenen Begriffe und Politik sich auf theoretische Angriffe zurückführen lassen. Ähnlich steht es um die Organisation einer politischen Bewegung. Sämtliche Organisationsformen sind aus Kampfformen abgeleitet, die Kampfformen aber aus Taktiken, diese aus Strategien und letztere aus Theorien gewonnen. Theorien sind umfassend geordnete Betrachtungen wirklicher Lagen und Lageentwicklungen, die durch diese Betrachtungsweise zur Praxis werden.

Die Theorie allein macht aus Lage, Sitz, Stand, Gang und Lauf der Dinge eine Praxis. Die Bewältigung einer Gesamtkrise des Gemeinwesens setzt voraus, daß dessen Gesamttheorie erstellt wurde. Jede grundlegende Änderung der Praxis erfordert somit eine neue Theorie, aus der sich nicht nur die neue Strategie bis hin zu neuen Organisationen herleitet, sondern in einem zweiten Strang auch das neue Programm, die neuen Losungen und Weisungen. Losungen sind, abgestuft nach Aktualität, in Propaganda-, Agitations- und Aktionslosungen zu unterscheiden, Weisungen in taktische, organisatorische und Kampfanweisungen. Propaganda ist Aufklärung über die Lage, Agitation die Erregung des Wollens, sie zu bessern.

I

Das nationale Lager in Deutschland ist in existentiell bedrohter Lage. Im Zusammenspiel mit der sog. Antifa – ausländischen und lumpenproletarischen Schlägerbanden – macht das um seinen Fortbestand bangende westextremistische System der BRD den nationalen Deutschen die Versammlungsfreiheit streitig. Notwehrgruppen des nationalen Lagers sind daher die erste und nötigste Stufe von Organisationen des nationalen Lagers insgesamt, wofür die Einbeziehung der spontan-nationalen Jugendgruppen aus der Schicht der Handarbeiter geboten ist.

Als zweite Stufe der Organisation schlage ich vor, daß Persönlichkeiten des nationalen Lagers lokale Notstandsgruppen gründen. Diese Ortsgruppen sollen sich auf den nationalen Notstand in ihrer jeweiligen Gemeinde vorbereiten und dabei möglichst alle jene Gemeindebeamten, Honoratioren und Vereine einbeziehen, die das auf uns zukommende Notstandsszenarium schonungslos erkennen und realistisch sehen, daß im Ernstfall Bund und Länder handlungsunfähig und die Gemeinden auf sich selbst gestellt sein werden.

Als dritte und höchste Stufe der Organisation schlage ich ein reichsverschworenes Bündnis vor. Es soll nicht geheim, sondern politisch, aber auch nicht öffentlich, sondern staatsbürgerlich sein. Die reichsdeutsche Verschwörung im nationalen Lager soll offen-verdeckt arbeiten und das deutsche Volk in seiner nationalen Lageergriffenheit zum Reich hinführen. Denn das Reich ist das offene Geheimnis, das hinter der Finalitätskrise der BRD steckt. Dieses Geheimnis ist bislang nur verraten und verkauft worden. Es harrt des Glaubens und der Offenbarung.

II

Die Notwehr-Initiative des nationalen Lagers, bildet sich schon allenthalben. – Der Aufbau von Ortsgruppen des Nationalen Notstands (NN-Gruppen) sollte jetzt ins Auge gefaßt werden. Er kann überall dort sofort in Angriff genommen werden, wo bereits Bürgerwehren, Mieterschutztruppen oder privater Grenzschutz bestehen. Die Sache darf aber nicht rechts oder gar konservativ aufgezogen werden, sondern muß lokalpatriotisch und national, im ausgereiften Zustand dann reichsdeutsch und ortsbürgerrechtlich (gemäß Art. 4(4) RVerfE, Staatsbriefe 1/92) verfaßt sein.

Die örtlichen NN-Gruppen sind Bürgerinitiativen, die das Notwendige vorbereiten, um den nationalen Notstand im eigenen Ort abzuwenden. Die NN-Gruppen setzen das Topoi-Denken gegen das Utopie-Denken. Diese lokalen Gruppen der nationalen Notstandsbewältigung in gemeindlicher Eigenmacht sind der Angriff des Gemeinplatzes auf das Ortlose des Utopischen. Sie grenzen das Ortsübliche und Hergebrachte gegen das Exotische und Moderne ab. Unterschieden werden muß nicht nur der Deutsche vom Ausländer, sondern auch der Einheimische vom Ortsfremden und das Landeskind vom Landfremden.

Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!, gilt in jeder Notlage für Einzelne wie für Familien, für Gemeinden wie für Nationen. Die Politik der örtlichen NN-Gruppen muß auf eine breite Zustimmung über die vorrangig zu behebenden, ortsspezifischen Notstände gerichtet sein. Wo immer es möglich ist, sollen die Ortsgruppen mit Bürgermeister, Ortspolizei und Alteingesessenen zusammenarbeiten. Sie sind das Gegenmodell zu den „Runden Tischen“, mit denen die DDR sich in ihrer Finalitätskrise zu retten trachtete und den Utopismus ihrer eigenen Erhaltung vergeblich in die mitteldeutsche Bevölkerung zu tragen suchte; die lokalen Notstandsbewältigungsgruppen bilden sozusagen „Eckige Tische“, die nicht frommen Wünschen nachhängen, sondern harte Notwendigkeiten geistig vorbereiten und zu gegebener Stunde praktisch durchführen.

Der Idealtypus einer örtlichen NN-Gruppe bildet keinerlei Vereins- oder Verbandsstruktur aus, aber hat sich mit anderen Notstandsgruppen auf die Zehn Ziele der Strategieskizze (Staatsbriefe 9/93) vereinheitlicht; die unter den Zehn Zielen (ZZ) vereinten NN-Gruppen arbeiten jede ein eigenes 100-Tage-Programm aus: die Notverordnungen ihrer Gemeinde.

Jede deutsche Gemeinde sollte sich rechtzeitig darüber klarwerden, wie sie die Ermächtigungen der Gemeinden zur Abwehr der Wohnungsnot (Punkte 9, 14-17, 19), zur Bändigung des Verkehrschaos (Punkte 27-28, 31-32), zur Müllautarkie (Punkte 60-62) und zur Kulturkatastrophenabwehr (Punkte 83-85 des 100-Tage-Programms der nationalen Notstandsregierung, Staatsbriefe 1/93) in lokale Maßnahmen übersetzt. Die lokalen NN-Gruppen sollten unbedingt Zahl und Art der Arbeitsplätze erfassen und veröffentlichen, die in ihrer Gemeinde durch Beendigung der Ausländerbeschäftigung deutschen Arbeitslosen angeboten werden können. Gleiches gilt für freizustellenden Wohnraum, für freiwerdende Subventionen ausländischer Kultur- und Vereinstätigkeit, für vermeidbare Müll- und Abwässermengen wie für freiwerdenden Raum des fließenden und ruhenden Verkehrs durch Entausländerung örtlichen Wohnbevölkerung. Solche Tätigkeit sichert den NN-Gruppen die Zustimmung der deutschen Bevölkerung, macht sie zu einer politischen Leitungsalternative für eine Gemeindewehrverfassung aus Feuerwehr, Bürgerwehr, Fremdenwehr, Elendswehr, Wohnungsnotwehr, Schmutzwehr und Schundwehr.

Das bloße Dasein regional und national vernetzter NN-Gruppen mit der Gemeinsamkeit der Zehn Ziele (ZZ-Einheit) ist ein wirksames Drohpotential gegen das westextremistische Regierungs- und Mediensystem, gegen die Moderne und den Immigrationismus als herrschender Ideologie, denn es stärkt die Erhebungsbereitschaft der Deutschen. Die NN-Gruppen sind das breitest mögliche Bündnis aller jener Deutschen, die das Verderben, das unserem Volke droht, abwenden wollen; dieses Bündnis ist zugleich nationale Einheitsfront gegen jene, die dieses Verderben herbeiführen.

III

Das nationale Notstandsbündnis bedarf eines über seinen näheren Zweck hinausgehenden politischen Rückgrates, auf dem ein staatsphilosophischer Kopf sitzt, der einer Volksbewegung auf Gemeindebasis eine geschichtliche Marschrichtung verleiht. Dieser Kopf kann nur das Reich sein, und der Neuanfang des Reiches ist das reichsbürgerliche Bündnis. Wie ein gewöhnlicher Staat beginnt auch das Reich als Personenverband. Zeugung des Reiches heißt, die Eidgenossenschaft der Reichsdeutschen zu stiften.

Ich schlage also eine zweite Staatsangehörigkeit vor. Nachdem nun Volksfremden aller Art die BRD-Angehörigkeit, die man Staatsangehörigkeit nicht mehr nennen mag, angedient wird, führen wir eine neue erste Staatsangehörigkeit ausschließlich für Menschen deutscher Volkszugehörigkeit ein: die Deutsche Reichsbürgerschaft. Da es Behörden und Gebietshoheiten des Reiches vor Verschwinden der BRD, der BRÖ und der anderen Sondergewalten auf Reichsgebiet noch nicht gibt, ist die einzige Autorität des Reiches die örtliche und überörtliche Schwurgemeinschaft sich persönlich und politisch vertrauender Deutscher. Schwurgemeinschaft ist jene Gruppe von Deutschen, die den Reichsbürgereid gemeinschaftlich geschworen haben, und die Eidgenossenschaft die Gesamtheit jener, die die folgende Eidesformel mündlich nachgesprochen und jedem Eidgenossen ihrer jeweiligen Schwurgemeinschaft unterschrieben haben: „Wir schwören, dem Deutschen Volke und dem Deutschen Reiche die Treue zu halten, seine Freiheit mit unserem Gut und Blut zu schützen und alle unsere Pflichten gewissenhaft zu erfüllen. Dies schwören wir, so wahr uns Gott helfe!“

Dieser Eid ist die persönliche Loyalitätsübertragung auf das Deutsche Reich in der Gesamtheit seiner geschichtlichen Gestalten und der gegenwärtigen embryonalen Gestalt eines eidgenössischen Personenverbandes, der inmitten der absterbenden Zweiten Systemzeit seiner Wiedergeburt als Staatsgebiet, Staatsmacht und Staats­volk entgegenreift.

Das reichsdeutsche Bündnis ist die existentielle Absage an das System. Sie ist das Opfer der Systermkonformität und der mit ihr gegebenen Aussichten für den Einzelnen. Sollte das System entgegen allem Anschein überleben, dürfte das Opfer sich als groß, ja als lebensbedrohend herausstellen. Wie jeder geschichtliche Gang beginnt auch dieser als ein schicksalsschwangerer Schritt ins Ungewisse.

Mit Verfolgung als nazistischer Verschwörer muß jeder reichsdeutsche Eidgenosse rechnen. Die Zeit der Verfolgung schafft die Märtyrer und Mythen des neuen Reiches. Die reichsdeutsche Haltung zur nationalsozialistischen Regierungszeit kann aber nicht in einer Fernhaltung, nicht in einer wilhelminischen Distanz und überhaupt in keiner Position bestehen, von der gesagt werden könnte, sie habe zum NS-Staat geführt. Das Dritte Reich kann man nur hinter sich lassen, nur in einem ständig größer werdenden Abstand überwinden dergestalt, daß an Grundsätzlichkeit und Radikalität jede politische Maßnahme der NS-Regierung übertroffen werden muß. Denn die BRD ist keine Überwindung des Dritten Reiches, sondern nur sein Negativ. Sie entspricht zunehmend der Karikatur, welche die NS-Propaganda vom jüdischen Rassenkampf und vom liberalen Klassenkampf gezeichnet hat. Das Vierte Reich ist nötig zur Überwindung des Dritten Reiches.

Der Weg zum Reich wird schwer. Die größten Hindernisse sind nicht machtpolitischer, sondern geistiger Natur, denn die Fremdherrschaft hat die Deutschen zu kategorialen Analphabeten gemacht. Die politischen Begriffe der Zweiten Systemzeit sind vergiftet. Fast alle sind in der bisherigen Zusammensetzung oder Dosierung dem deutschen Volke schädlich. Das Vierte Reich, das im Schoße der Zweiten Systemzeit heranreift, muß das ganze ABC der politischen Begriffe neu buchstabieren. Auch unser theologischer Analphabetismus ist zu überwinden.1


* * *

Fußnote

  1. Um ängstlichen oder anzeigerischen Unkenrufen zuvorzukommen: Reinhold Oberlerchers Überlegungen zu Fragen der Organisation in den heraufziehenden Notständen sind nicht von einem subversiven Drall, sondern von einem aufbauenden Impetus durchdrungen. Sie wollen einem verlorenen System keine letzten Tritte verpassen, sondern Aufgaben des Schutzes und des Ordnens wahrnehmen, die es nicht mehr zu erfüllen vermag. Daß sich dabei ein ordnungspolitischer Neubau ergeben muß, versteht sich von selbst. Die Staatsbriefe haben dazu schon einige Entwürfe veröffentlicht. Der Primat steht vorerst auf Schadensbegrenzung. Der aufmerksame Leser ist mit dem örtlichen Ansatz, der mitteldeutsche Erfahrungen verarbeitet, schon vertraut (vgl. Staatsbriefe 3/93). Er konnte auch hier und da in den Medien erfahren, wie gleichfalls in Westdeutschland zur Selbsthilfe gegriffen wird. Es werden Waffen gesammelt, als bereite sich das Volk auf eine Werwolfzeit vor. Um so willkommener muß nun allen Reinhold Oberlerchers Systematisierung dieser Ansätze als eine Hegung des wilden Treibens erscheinen.
Deutsches Kolleg
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