Viertes Reich 3. Juni 1998

Grundkurs Geschichte


Inhalt

Um 30.000 v.Chr. verschwindet der Neandertaler und der Homo sapiens setzt sich durch. In den Schwankungen der letzten Nacheiszeit entsteht auf den fruchtbaren Lößanwehungen im Vorfeld der beiden wechselnden Vereisungsfronten von den Alpen und von Skandinavien her die nordische Rasse. Die nordische Rasse ist an den lebhaften Wechsel zwischen rauhem und gemäßigtem Klima sehr gut angepaßt und nutzt ihn als Antrieb zur Entfaltung eines dynamischen Wesens, verbunden mit gemäßigtem Temperament und vorausschauender (spekulativer) Geistesart, die der Selbstbeherrschung förderlich ist und zum Herrschen befähigt. Diese Eigenschaften bestimmten die nordische Rasse zum Impulsgeber der Völkerentstehung und zum Auslöser von Hochkulturen.

Gegen 10.000 v.Chr. war die Nach-Würmeiszeit beendet und Nordeuropa und das Voralpengebiet werden von der nordischen Rasse wieder in Besitz genommen. In dieser Zeit bildet sich wahrscheinlich auch das indogermanische Urvolk mit seiner Sprache des Urindogermanischen heraus, dessen Stammhalter die germanischen Sprachen sind. Wann die Indogermanen in Mitteleuropa die Landwirtschaft (zuerst als Gartenbau, dann als Ackerbau) erfunden haben, ist noch unerforscht.

Sammeln und Jagen sind die beiden unteren Formen der vorgeschichtlichen Produktionsweise des Menschen, Fischfang und Bergbau ihre beiden oberen und alle zusammen sind extraktive Industrie, bei der die Erde dem Abbau (als Arbeitsgegenstand) dient. In allen Formen des Landbaues dagegen dient die Erde dem Anbau (als Arbeitsmittel). Diese neusteinzeitliche Umkehrung des Mensch-Erde-Verhältnisses (neolithische Revolution) eröffnet die Geschichte. Der Bau von Booten und die Knüpfung von Netzen durch seßhafte Fischer ist nach dieser Logik ebenso noch ein vorgeschichtliches Tun wie die Gewinnung von Eisen, Kupfer und Zinn durch Bergleute, die vom Feuersteinabbau zum Erzabbau übergegangen sind.

Vom indogermanischen Urvolk, das bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. noch in seiner Urheimat in Mittel- und Nordeuropa zusammenlebte, ging wahrscheinlich der Anstoß zur sumerischen Hochkultur (Erfindung der Keilschrift) im Mündungsgebiet des Euphrat und Tigris seit 4000 v. Chr. aus, denn Sumer war ein hanseartiger Städtebund, hatte eine triadische Leitvorstellung von der Götterwelt und kannte den Jenseitsglauben. Die Indogermanen in Gestalt norddeutscher Megalithiker wurden bei der Entfaltung der altägyptischen Hochkultur seit ca. 3000 v. Chr. wirksam. Seit 2500 v. Chr. revolutionierten Indogermanen, die sich Arier nannten, den vorderen und mittleren Orient, indem sie in Kleinasien (heutige Türkei) die hethitischen Stadtstaaten, in Persien die frühiranische Kultur und im Industal die frühindische Hochkultur (Sanskrit) begründeten.

Eine andere indogermanische Gruppe, die Tocharer, gelangte bis zum Oberlauf des Gelben Flusses und beeinflußte dort seit ca. 1500 v. Chr. die frühchinesische Flußkultur am Unterlauf des Gelben Flusses (Huangho).

Im Griechenland des 3. Jahrtausends begründeten die Indogermanen die Helladische Kultur, zu Beginn des 2. Jahrtausends dann die Mykenische Kultur (Achäer) bis an die Küsten Kleinasiens hin. Im 2. Jt. v. begann die Indogermanisierung Italiens und in Zentralanatolien errichteten die Indogermanen das Hethitische Reich.

Um 1200 v. Chr. wurden alle damaligen Hochkulturen Opfer von (kosmisch bedingten?) Naturkatastrophen. Diese Naturkatastrophen veranlaßten auch die großen Wanderungszüge der bronzezeitlichen Frühgermanen aus Mittel- und Nordeuropa (Urnenfelderkultur) in den Mittelmeerraum. Dort legten sie den Grund des klassischen Altertums. Aus ägyptischen Quellen sind diese Züge als Angriffe der “Seevölker”, aus griechischer Überlieferung als “dorische Wanderung” bekannt.

Für Deutschland kann die Steinzeit wie die Bronzezeit sinnvoll in je drei Perioden eingeteilt werden. Die Neusteinzeit (Neolithikum) von ca. 4000-2000 v. Chr. gilt in Mittel- und Nordeuropa archäologisch als die “Zeit der geschliffenen Steine”, wirtschaftsgeschichtlich aber als Zeit der Erfindung von Ackerbau und Viehzucht (= neolithische Revolution). Die darauf aufbauende Bronzezeit (2000-800 v.) war eine Hochkultur, die, bevor sie um 1200 v. Chr. in Katastrophen und Kriege überging, schon die Eisenverarbeitung entwickelt und also die bis heute anhaltende Eisenzeit vorbereitet hatte, die man gemeinhin ab 800 v. datiert und die sich um 1800 n. Chr. mit der industriellen Revolution in die Stahlzeit verwandelte und im 20. Jh. mit dem “geschliffenen Eisen” der Edelstahlzeit endete, nachdem die Revolution der chemischen Industrie in Deutschland eine Fülle maßgeschneiderter Rohstoffe entwickelt und die Kunststoffzeit eröffnet hatte. Es ist also sinnvoll, die Zeitspanne von 2000 v. bis 2000 n. als Metallzeit von der Steinzeit einerseits und der Kunststoffzeit andererseits abzugrenzen. In Deutschland wurde nicht nur das geschliffene Steinbeil, sondern auch programmierbarer Buchdruck, Fahrrad, Automobil und programmierbare Rechenmaschine erfunden, die sich bald auf der ganzen Welt fanden.

Die Zeitspanne von der neolithischen bis zur industriellen Revolution ist die von der Vorgeschichte abgehobene Geschichte, die wir betrachten. Diese Geschichte ist noch nicht zu Ende, weil das Ziel der industriellen Revolution noch nicht erreicht ist. Revolutionen sind Umkehrungen wesentlicher Verhältnisse des Menschen, so daß neue und höhere Verhältnisse für ihn wesensbestimmend werden. In der vorgeschichtlichen Kultur der Jäger und Sammler ist die Erde Arbeitsgegenstand des Menschen; in der neolithischen Revolution wird dies Verhältnis umgekehrt und die Erde insgesamt ein Arbeitsmittel der hochkomplexen Art, d.h. ein natürlicher Wirkzusammenhang oder die vorhandene Maschine, die der Mensch kultiviert, also pflegt, wartet und bedient nach Versuch, Irrtum und Erfahrung, ohne den Zusammenhang schon genau verstanden zu haben.Die industrielle Revolution schließlich vollführt eine weitere Umkehrung: Die vorhandenen Maschinen (Naturprozesse) des Ackerbauern und Viehzüchters werden in zuhandene Maschinen (angeeignete Naturprozesse) des Maschinenbauers und Maschinenbedieners verwandelt. Die neolithische Revolution ist wie die industrielle heute noch nicht beendet, weil die Umwandlung von Gegenständen der menschlichen Arbeit in ihre Mittel ebensowenig aufgehört hat wie die Verwandlung der Mittel aus vorgefundenen (vorhandenen) in angeeignete (nachhandene). Auch wenn es dem Menschen dereinst gelungen sein wird, sein Erbgut zu synthetisieren und sein Gehirn nachzubauen, ist die industrielle Revolution nicht beendet, denn dann gibt es immer noch eine Weltschöpfungsmaschine zu bauen, die den Geist selber imitiert.

α

z.B. Ägypten

Um 3000 v. wurde Unter- und Oberägypten vereint und damit das Niltal vom Delta bis zum ersten Katarakt zu einer Wirtschaftsgemeinschaft zusammengeschlossen. Damit nämlich das regelmäßig überschwemmte Niltal landwirtschaftlich zu nutzen ist, müssen zu gegebener Zeit Dämme, Deiche, Kanäle und Gräben gemeinsam gebaut werden, um den Boden zu bewässern und durch den mitgeführten Schlamm aus dem abessinischen Hochland zu düngen. Im Oktober hat der anschwellende Nil seinen Höchststand. Im Jahre 2769 v. Chr. wurde in Ägypten der Kalender vom Mond- auf das Sonnenjahr umgestellt. Astronomie und Geometrie finden im Niltal früh breite Anwendung, aber haben dort vermutlich nicht ihren Ursprung.

Die Bewirtschaftung des Niltales erforderte einen zentralisierten, einheitlichen Betrieb, an dessen Spitze Pharao (das große Haus) stand, der eine Wirtschaftsbürokratie unter sich hatte. Altägypten war eine der ersten Zentralverwaltungswirtschaften der Weltgeschichte: die Volkswirtschaft war wie eine große autarke Hauswirtschaft. Der Verwaltungsaufwand war entsprechend groß. Verwaltungsmittel war die Bilderschrift (Hieroglyphen) und das Papier aus dem Mark der Papyrospflanze.

Im letzten Viertel des 3. Jahrtausends verfällt mit der Zentralgewalt und der zentralen Wirtschaftsverwaltung das Alte Reich und Ägypten erlebt eine Zwischenzeit seiner Geschichte, benannt nach Herakleopolis, Sitz der 9. und 10. Dynastie und Kultstätte des mit Herakles identifizierten widderköpfigen Gottes Harsaphes, in der es von der nordischen Rasse beeinflußt wird. Die Herakleopoliten vertrieben die Nomaden, die ins Nildelta eingedrungen waren, und schufen eine Schicht freier Bauern und Bürger. Der ägyptische Einheitswirtschaftsstaat wird im Mittleren Reich (2040-1730 v.) wiederhergestellt.

Von 1730-1540 v. war Ägypten von asiatischen Fremdherrschern regiert, den sog. Hyksos (“Herrscher der Fremdländer”). Die ägyptische Überlieferung setzt in dieser Zeit der nomadischen Gegengeschichte fast völlig aus. Die Befreiung Ägyptens ist von Theben, dem Hauptort Oberägyptens, ausgegangen. Die Hyksos-Fremdherrschaft in Ägypten beendet das Mittlere Reich und ist ein Beispiel der Unterwerfung von Bauernvölkern durch Nomadenstämme. In der jüdischen Überlieferung wird die unmäßige Ausbreitung der Juden in Ägypten mit der Hyksos-Zeit, die daran anschließende ägyptische Gefangenschaft und die Flucht nach Palästina mit der Regierungszeit Ramses II. (1290-1224 v.) verbunden. Unter dem Pharao Merenptah, dem Nachfolger Ramses II., siegt Ägypten in der Schlacht im Nildelta 1220 v. über die von Libyen, Palästina und der See her angreifenden Frühgermanen (Seevölker, Dorer, Philister).

Das Zweistromland verdankt dem Euphrat und Tigris seine Fruchtbarkeit. Die Schneeschmelze im armenischen Hochland führt zum Anschwellen der beiden Flüsse, die im April und Mai das flache Land überschwemmen. Gemeinschaftlicher Deich-, Damm-, Kanal- und Bewässerungsbau sind Voraussetzung der Landwirtschaft, um den Boden vor Versumpfung oder Austrocknung zu bewahren. Zentralverwaltung der Wirtschaft war also von der Natur des Landes her erforderlich. Die Stadt, das Land und die Leute waren in den Staaten von Sumer Eigentum des Stadtgottes und Besitz seines Stellvertreters, des Oberpriesters. Die Sumerer haben die Keilschrift erfunden und zu einer Silbenschrift entwickelt. Die nicht in öffentliche Arbeiten der Bewässerung des Bodens und der Befestigung der Städte verwendete Mehrarbeit wurde in Tempelhandwerker angelegt, deren Produkte teils in den Luxuskonsum der theokratischen Oberschicht, teils in den auswärtigen Handel als Waren eingingen. Wie in Ägypten (und später in der Sowjetunion) gab es also ein staatliches Außenhandelsmonopol. Semitische Nomadenstämme unter Sargon infiltrierten und eroberten die sumerischen Stadtstaaten und errichteten das Akkadische Reich um 2400 v. Bergnomadische Semiten unter Hammurabi zerstören das Akkadische Reich und errichten das Babylonische Reich um 1700 v. als ein Gesetzesregime. Das Assyrische Reich schließlich, das von dem im Norden des Zweistromlandes wohnenden semitischen Volk der Assyrer um 900 v. gebildet wird, bringt den Weltunterwerfungsanspruch einer nomadischen Theokratie zur vollen Ausprägung. Seit dem Ende des 7. Jh. v. wird es vom Neubabylonischen Reich abgelöst, dessen bedeutendster König Nebukadnezar II. 587 v.Chr. Jerusalem zerstört und die Juden in die babylonische Gefangenschaft abführt. Deportation, Vertreibung und Völkermord mit dem Anspruch der Unterwerfung aller Völker unter die Eine-Welt sind also Kennzeichen der nomadischen Weltbemächtigung.

β

z.B. Griechenland

In der orientalischen Welt ist einer frei, in der antiken Welt sind es einige. Die antike Welt ist das Ergebnis geschichtlich bewegter Zeiten und aus Eroberungen geboren, wobei die unterworfenen Bevölkerungen als sprechendes Zubehör (“instrumentum vocale”) des eroberten Landes entweder versklavt, verknechtet oder doch entpolitisiert, also zu bloßen Privatrechtssubjekten herabgedrückt werden. In der antiken Welt sind die Eroberer und ihre Nachkommen frei, die Eroberten unfrei. In der orientalischen Welt dagegen ist nur einer im Lande frei: sein Despot. Unfrei hingegen sind die seinem “Großen Haus” (dem Pharao oder der Volksgemeinschaftswirtschaft) angehörigen Volksgenossen.

Ansich ist auch der Despot unfrei, denn er ist nur der Vogt des Gottes, welcher der Alleineigentümer der Stadt ist. Allerdings gewinnen die orientalischen Despoten sekundäre, bloß weltliche Freiheit im Rechtsverkehr untereinander (Außenhandelsmonopol der Zentralverwaltungswirtschaften).

In der antiken Welt sind die Stadtgründer und ihre Nachkommen frei, sie haben das volle Bürgerrecht. Sie sind Spartiaden (Sparta) oder Eupatriden (Athen) oder Patrizier (Rom). Die Nachfahren der Gründerfamilien personifizieren die politische Gemeinschaft, die später Zugezogenen sind als Periöken (Sparta), Metöken (Athen) oder Plebejer (Rom) politisch rechtlose Volksgenossen, also bloße Privatleute, oder doch politisch minderberechtigt. Dagegen die Masse der versklavten Urbevölkerung (und Kriegsgefangenen) verbleibt nicht nur in politischer, sondern auch in privater Unfreiheit. Die griechische Kolonisation der Küsten des Mittelmeeres und des Schwarzen Meeres belebte immer wieder auf´s Neue diesen Gegensatz von Gründern und Nachzüglern, von Aristokraten und Demokraten.

Die Staaten der klassisch-antiken Welt sind Gründungen von nordischen Eroberern, ihr Idealtypus ist Sparta als Neugründung der dorischen Wanderung. Die Krone des klassischen Griechenlands aber errang Athen als der Ort, an dem sich die helladische (3. Jt.) und die achaische (2. Jt.) Eroberung gegen die dorische behauptet hatte. Die Blüte Griechenlands ruhte auf dem siegreichen Bündnis von Sparta und Athen (unter spartanischer Führung) in den Perserkriegen, der Niedergang Griechenlands nach dem Peleponnesischen Krieg entsprang der athenisch-demokratischen Hegemonie und der daraus entstehenden Feindschaft zur konservativen Landmacht Sparta. In Griechenland zeigt sich erstmals der Zyklus, daß in der Rivalität zwischen See- und Landmacht zuerst die Seemacht die Oberhand gewinnt, auf Dauer aber der Landmacht sich unterordnen muß. Nach der Niederringung der athenischen Hegemonie im Peleponnesischen Krieg (431-04) geht die Vorherrschaft in der griechischen Welt der Reihe nach an die Landmächte Sparta, Theben (Leuktra 371) und Makedonien (Chäronea 338) über. Mit der Hellenisierung der antiken Welt (334-24) durch Alexander von Makedonien und seine Nachfolger (Diadochenreiche) wird das Griechische zur Weltverkehrssprache und die griechische Hochkultur verflacht mit dem Vorrang der Weltmarktwirtschaft vor den lokalen und nationalen Eigenwirtschaften zur Weltzivilisation. Von der bäuerlichen Landmacht Rom wurde die Weltzivilisation des Hellenismus dann im 2. und 1. Jh. v. unterworfen.

Höhepunkt der griechischen Geschichte war der Perserkrieg. Um 550 v. hatte Kyros das Perserreich unter Führung der beiden indogermanischen Völker der Meder und der Perser gegründet, wodurch die kleinasiatischen Griechenstädte unter persische Herrschaft gerieten, wogegen sie 500 v. den von Athen unterstützten Aufstand wagten. Im anschließenden Krieg mit dem persischen Weltreich errang Griechenland für das Abendland glänzende Siege über die vielfach größere Masse des Morgenlandes: Marathon 490, Salamis 480, Platää 479. Nach dem Sieg über Persien gründete Athen den Attischen Seebund und wurde der Hegemon Griechenlands. Diese Periode erreichte ihren Höhepunkt im Zeitalter des Perikles 446-31.

Die verfassungspolitische Entwicklung Athens ging den klassischen Weg von der Königsherrschaft (Monarchie der Frühzeit) über die Adelsherrschaft (kodifiziert durch Drakon 621 v.) hin zur Volksherrschaft (Solon 594, Peisistratos 560, Kleisthenes 508). Die Demokratie in Athen, nachdem sie unter Perikles zur legalen Tyrannis vollendet worden war, endete wie ganz Griechenland in der zweiten Königsherrschaft (makedonische Monarchie der Spätzeit).

z.B. Rom

Um 510 v.Chr. beendete in Rom ein Aufstand der Patrizier die (zuletzt etruskische) Königsherrschaft und errichtete die Republik der Patrizier (Aristokratie). Damit begann der Kampf der politisch rechtlosen Plebejer, die bloße Privatrechtssubjekte waren, um ihre politische Mitbestimmung im Staate. Rom hielt in seiner ganzen Geschichte den ständischen Gegensatz zwischen Patriziern und Plebejern aufrecht und erhielt ihn sich als Motor seiner politischen Entwicklung. Im Jahre 471 v. errangen die Plebejer das Recht, eigene Volkstribunen zu wählen und vom Jahre 300 an hatten sie Zugang zu allen Staatsämtern einschließlich Senat und Pontifikat. Noch in den Parteikämpfen der Bürgerkriegszeit zwischen Optimaten und Popularen war der patrizisch-plebejische Gegensatz wirksam und endete mit dem Sieg der Popularen im Prinzipat seit 31 v., was sich mit dem Dominat seit 284 n. unter Kaiser Diokletian, dem Sohn eines dalmatinischen Sklaven, bestätigte. Das Prinzipat war die römische Form der zweiten Monarchie, das Dominat der römische Abstieg in die orientalische Despotie.

Der Ständekampf in Rom war begleitet von der Unterwerfung Italiens bis zum Appenningebirge. Damit hat sich Rom als Hauptlandmacht im westlichen Mittelmeer etabliert, das mit Karthago, der Hauptseemacht dieses Raumes, in drei Punischen Kriegen seit 264 aneinandergerät, die 146 mit der Zerstörung Karthagos enden. Anders als Griechenland hat Rom zuerst nicht über See, sondern über Land kolonisiert; Italien wurde durch Militärkolonien sprachlich latinisiert und kulturell homogenisiert.

Die andauernden Kriege und die Verlagerung der Agrarproduktion in sklavenbetriebene Latifundien machten viele italischen Bauern landlos und konzentrierte sie in Rom als Proletariat. Der Volkstribun Tiberius Gracchus wollte 133 das Staatsland, mit dem die Patrizier als Großgrundbesitzer ihre Ländereien abgerundet hatten, an die proletarisierten Bauern verteilen. Er wurde von Senatoren erschlagen, womit der Bürgerkrieg im Prinzip eröffnet war. 123 ließ sich Gajus Gracchus zum Volkstribunen wählen und schlug Bauernkolonien auf karthagischem Gebiet sowie die Erteilung des römischen Bürgerrechts an alle italischen Bundesgenossen vor. Mit der letzten Forderung isolierte er sich vom stadtrömischen Proletariat, dem der Senat Bauernkolonien in Italien versprach und dann den Gajus Gracchus stürzte. Sein Versprechen brach der Senat.

Ab 104 reformierte der plebejische Konsul Marius das römische Heer dahingehend, daß Proletarier, die sich keine eigene Rüstung leisten konnten, zum Kriegsdienst zugelassen wurden. Das römische Bürgerheer wurde Söldnerheer. Marius besiegte die Teutonen und Kimbern 102 und 101. Nach dem dreijährigen Bundesgenossenkrieg mußte Rom allen Italikern im Jahre 89 das Bürgerrecht verleihen. Der optimatische Konsul Sulla besetzt mit seinen Söldnern 88 Rom und massakriert Parteigänger des Marius (Popularen). Als Sulla in Asien Krieg führt, kehrt Marius nach Rom zurück und massakriert Optimaten. Im Jahre 83 kehrt Sulla aus Asien zurück, besiegt das Heer der Popularen, wird 82 vom Senat zum Diktator ernannt und erklärt die Anhänger des Marius für vogelfrei (Proskriptionen). Sulla versorgt seine Veteranen mit unveräußerlichen Landgütern aus den Konfiskationen bei den Proskriptionsopfern. Er restauriert die Macht des Senats, beschneidet die Rechte der Volkstribunen, streicht die Sozialleistungen für das römische Proletariat und gibt nach Vollendung seiner Konservativen Konterrevolution im Jahre 79 die Diktatur zurück.

Im Jahre 70 zogen die beiden siegreichen Feldherren Pompejus und Crassus mit ihren Heeren vor den Toren Roms auf, setzten ihre Wahl zu Konsuln durch und beseitigten Sullas Verfassung. Nachdem Pompejus die Seeräuber vernichtet und im Orient siegreich Krieg geführt und der Senat seinen Veteranen die versprochenen Bauernstellen vorenthalten hatte, bildete er im Jahre 60 mit Crassus und Cäsar, dem Führer der Popularen, das erste Triumvirat, das Cäsars Wahl zum Konsul für 59 durchsetzte; ab 58 bekam Cäsar Südgallien als Prokonsul, von wo aus er bis 51 ganz Gallien eroberte und dem Römischen Reich als Provinz einverleibte. Mit dem Gallischen Krieg hatte Cäsar den Hauptkampfplatz der künftigen europäischen Geschichte eröffnet und sich in seinem Heer das Instrument seines Sieges im römischen Bürgerkrieg geschaffen. Im Jahre 49 überschritt Cäsar mit diesem Heer den Rubikon und schlug 48 bei Pharsalos das Heer der Senatspartei (Optimaten), das von Pompejus geführt wurde. Nach Cäsars Ermordung im Jahre 44 kam es erneut zum Bürgerkrieg zwischen dem zweiten Triumvirat (Cäsars Adoptivsohn Octavian, seinem Unterfeldherrn Antonius und seinem Reitergeneral Lepidus) und den Anhängern der Senatsherrschaft, die 42 in der Schlacht bei Philippi in Makedonien besiegt wurden. Im Endkampf unter den Triumvirn der cäsarischen Partei blieb Octavian Sieger. Seine Regierungszeit von 31 v.-14 n. Chr.das augusteische Zeitalter – war der Höhe- und Scheitelpunkt der römischen Geschichte und eröffnete mit der Prinzipatsverfassung die römische Kaiserzeit. Mitten im goldenen Zeitalter Roms gelang im Jahre 9 n. die Befreiung Germaniens durch die Schlacht im Teutoburger Wald.

Von 391 an war das Christentum Staatsreligion im Römischen Reich, das 395 endgültig geteilt wurde. Im 5. Jahrhundert ist Westrom unter die germanischen Hauptstämme aufgeteilt (Wandalen, West- und Ostgoten, Sweben, Franken, Burgunder, Alemannen, Sachsen). Als letzte errichten die Langobarden 568 in Norditalien ein germanisches Königreich. Jetzt erst wird die Agrarrevolution durchgeführt, an der die Gracchen 133/23 v. scheiterten: Aus Latifundien wurden Bauernstellen und an die germanischen Krieger gegen Heeresfolgepflicht verteilt. Das zuvor romanisierte Europa wurde vom Grund und Boden her germanisiert. Auf die bäuerliche Grundschicht legte sich bald eine feudale und eine geistige Germanisierung (Klostergründungen). Mit dem Sieg Germaniens über Rom triumphiert das Land über die Stadt, die Bäuerlichkeit über die Urbanität, das Gehöft über das Forum. Der germanische Dom hebt sich himmelhoch über Tempel und Pantheon.

Roms Weg in das imperialistische Verhängnis begann mit der Auflösung des Bauernstandes als Folge der Punischen Kriege. Roms Multikult war der Untergang der antiken Kultur: Proletarisierung, Vulgarisierung (Zirkusspiele), Orientalisierung, Vernegerung. Rom war das Grab der Völker und ihrer Götter, es war das Weltreich der Sklaverei.

Unsterblich ist der Ruhm unserer Ahnen, die das Weltreich der Sklaverei vernichteten.

γ

z.B. Germanien

In der antiken Welt sind einige frei, in der germanischen Welt sind es alle. Jeder ist Rechtssubjekt und jeder ist Pflichtsubjekt, privat und öffentlich. Der Einzelne mit seiner Familie hat einen Hof, die Gemeinde hat einen Kirchhof, auf dem das Gemeinschaftsgefühl der Höfe erzeugt wird und in dessen Mitte das Haus Gottes steht: der Dom. Jeder Dom (wie zuvor schon die frühchristliche Basilika) ist die Ausgestaltung eines dreischiffigen germanischen Langhauses. Im germanischen Dorf wie in der germanischen Stadt sind nicht nur die Gründerfamilien vollberechtigt und vollverpflichtet, sondern auch die später Zugezogenen. Der germanische Staat ist kein Stadtstaat, sondern ein Hofstaat. Die germanische Stadt ist eine Gründung des (königlichen) Hofes, sie ist wohlbegründet, weil sie einen Grundherrn hat. Und schließlich geht auch die industrielle Revolution vom germanischen Gehöft aus, zuerst vom Mühlenhof und dem nichtzünftigen Werkhof der Landhandwerker.

Die alten Deutschen waren freie Einzelne, die sich zum Thing trafen und in dieser Versammlung das Gemeinwesen bildeten, das den Heerbann auf den Einzelnen ausübte. Der erfolgreiche Heerzug unter dem Herzog sicherte dem Einzelnen bzw. seinen nachgeborenen Söhnen ein Allod, d.h. eine Bauernstelle. Der Thing war also immer auch eine Versammlung von Grundeigentümern und von Grundstücksanwärtern.

Die bäuerliche Urform des germanischen Gemeinwesens verdoppelt sich in der feudalen Überschichtung. In der Feudalität ist das Lehen das Allod, der Lehnsherr der Thing und der Vasall der dem Heerbann unterliegende Einzelne. Entsprechend wird im feudalen Dorf der Einzelne zum Fronbauern, das Allod zum belasteten Hof und der Thing zur Gemeinde. In der germanischen Stadt schließlich ist der Einzelne als Bürger wieder frei, er hat sein Allod im städtischen Grundbesitz und im Marktanteil, und seinen Thing hat er im Rat der Stadt, dem er als Spießbürger Heeresfolge leisten muß.

Die germanische Form des Gemeinwesens bildet sich dann weiter zum Feudalabsolutismus, wo der Lehnsherr zum Souverän, der Vasall zum Untertan und dessen Allod am Gemeinwesen zur Steuer geworden ist, die sich im Souverän versammelt. Im Kapitalismus schließlich ist der Einzelne Eigentümer an sich, der über Grund-, Geld- oder Arbeitsvermögen verfügt, die sich im Kapital versammeln, das die Individuen aller Klassen in seinen wirtschaftlichen Heerbann schlägt. Seine Endform, der heute herrschende Globalismus, ist der Kapitalabsolutismus, worin das Kapital zum globalen Souverän und jeder Einzelne weltweit ihm zum Untertan geworden ist. Die Kathedralen des Kapitals als der Globalreligion überragen jetzt die höchsten Dome des Abendlandes um ein Vielfaches. Der Kapitalismus in der Absolutform des Globalismus erzeugt rassische, völkische und kulturelle Gegenwirkungen, welche die Arbeitskraft – das Allod-in-sich-selber der Einzelnen, der Völker, der Kulturen und der Rassen – zum souveränen Moment der weiteren menschlichen Entwicklung machen werden. Die letzten Stellungen des Kapitalismus sind daher antirassistisch, kulturrelativistisch und gegenvölkisch ausgerichtet, der Einzelne wird als alteuropäisches Subjekt lächerlich gemacht und dem Systemfunktionalismus ausgeliefert. Im Selbstbehauptungskampf der Rassen, Völker und Kulturen wie der Männer, die die Geschichte machen, wird der kapitalabsolutistische Globalismus verenden.

Die Geschichte Germaniens vollzieht sich in drei Kreisen: dem äußeren, dem mittleren und dem inneren Kreis. Die Geschichte des äußeren Kreises (I) beschreibt den Kampf Germaniens mit der Gegengeschichte der militärischen und zivilen Nomadenstürme, die nicht nur Europa in seiner germanischen Form, sondern seine Geschichtlichkeit überhaupt bedrohen. Die Geschichte des mittleren Kreises (II) ist die Geschichte des germanisierten Europas, von dem das germanische Europa (Deutschland und Skandinavien) umschlossen wird. Dieser mittlere Kreis hat einen westeuropäischen und einen osteuropäischen Bogen. Deutschland schließlich ist das innere Reich Europas, seine Geschichte ist die des inneren Kreises (III) Germaniens.

I.

Im Jahre 375 n. löste der reiternomadische Hunnensturm die germanische Völkerwanderung aus, die im 5. Jh. zur Auflösung Westroms in germanische Reiche führte, unter denen das Ostgotenreich Theoderichs d.Gr. und das Frankenreich Karls d.Gr. herausragte. Letzteres obsiegte Anfang des 9. Jh. und erbte den römischen Kaisertitel. Es war das Ziel beider germanischen Reiche, das kontinentalgermanische Gesamtreich herzustellen. Die Hunnen wurden 451 in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern besiegt. Das Wandalenreich, 429 in Nordafrika errichtet, wurde schon 533 von einem oströmischen Heer unter dem Feldherrn Belisar zerstört (Beta gegen Alpha). Es konnte im 7. Jh. dem Nomadensturm der islamisierten Araber keinen Widerstand mehr entgegensetzen. Die Araber eroberten das Westgotenreich in Spanien und wurden erst 732 von den fränkischen Panzerreitern des Karl Martell an der Loire besiegt und über die Pyrenäen zurückgeworfen. Aus Spanien werden die Araber als Militär- und die Juden als Zivilnomaden erst 1492 vertrieben. Am Ende des 8. Jh. vernichtet Karl d.Gr. die Awaren, ein steppennomadisches Mongolenvolk, das (wie zuvor die Hunnen und später die Türken) von der Pannonischen Tiefebene her Germanien bedrohte.

Von ebendorther raubten im 10. Jh. die Ungarn, die zeitweise Kärnten und die Ostmark besetzten, Bayern und Schwaben aus. Heinrich I. besiegt die Ungarn 933 an der Unstrut, Otto d.Gr. 955 auf dem Lechfeld bei Augsburg. Seitdem wurden sie seßhaft, blutmäßig übernordet und Deutschlands Verbündete. Eine Niederlage Germaniens gegen die Nomaden mußte Otto II. 982 bei Cotrone in Süditalien einstecken, wo sich Araber eingenistet hatten, die in der ersten Hälfte des 11. Jh. von den Normannen wieder verjagt wurden.

Anders als die frühgermanischen Hakenkreuzzüge um 1200 v. sind die Kreuzzüge vom 11.-13. Jh. nicht durch Naturstürme, sondern durch Nomadenstürme ausgelöst worden. Die Eroberung Palästinas durch die Seldschuken, ein intolerantes Türkenvolk, das die christlichen Pilger von Jerusalem aussperrte, erzwingt die Eroberung Jerusalems und führt zur Errichtung eines idealen Feudalstaates, des Königreichs Jerusalem. Das Recht auf das Königreich Jerusalem ist im 13. Jh. von Friedrich II. erworben und seit 1918 von den Habsburgern an das deutsche Volk übergegangen. Die Eroberungen der Sarazenen (Araber) und Saladins von Ägypten im 12. Jh. machten neue Kreuzzüge nötig, die mit der Räumung von Akkon 1291 endeten. Die Kreuzzüge waren ein europäischer, gesamtgermanisch-ritterlicher Gegenangriff auf den türkischen und arabischen Nomadismus und eine Offensive gegen die orientalische Despotie und ihre asiatische Produktionsweise. Sie führten zu erweitertem Handel und Kulturaustausch zwischen den Gebieten der Geschichtsformen Alpha und Gamma.

Um 1240 fallen die Mongolen ein (1241 Schlacht bei Liegnitz). Den Hauptverlust an Geschichte trugen die Russen mit einer 200jährigen Tartarenherrschaft, deren formelle Oberherrschaft erst Iwan III. 1480 beseitigt. 1492 werden Araber und Juden aus Spanien vertrieben und Amerika wiederentdeckt, was der germanischen Siedlung neue Räume eröffnet. 1526 erobern die Türken Ungarn und Kaiser Karl V. kann sie erst 1529 vor Wien schlagen. In der zweiten Hälfte des 16. Jh. mußten unter Phillip II. auch christlich-konvertierte Juden und Araber (Mauren) Spanien verlassen, wodurch das germanische Geblütsrecht bestätigt und mit der Festlegung eines Standards für ethnische Homogenität die geschichtliche Voraussetzung der spanischen Volksherrschaft geschaffen wurde. An der militärnomadischen Front besiegten Spanien und Venedig 1571 in der Seeschlacht bei Lepanto die Türken. 1683 stehen schon wieder die Türken vor Wien und belagern es zwei Monate lang. 1697 nahm Prinz Eugen den Türken Ungarn, Siebenbürgen, Kroatien und Slawonien wieder ab, stürmte 1718 Belgrad und sicherte die Militärgrenze mit deutschen Wehrbauern (Donauschwaben). In den 90er Jahren des 20. Jh. wird die Militärgrenze wieder von Moslems berannt, wohingegen die klassischen Nomadenvölker der Mongolen, Araber und Türken, die Deutschland und Europa bislang militärisch bedroht hatten, mit einer millionenfachen zivilnomadischen Vorhut in ganz Europa und am zahlreichsten in Deutschland sich eingegraben haben. Entsprechend tiefer und gründlicher muß ein neuer Prinz Eugen die Wunde diesmal ausbrennen.

Gegen die zivilnomadische Invasion der Juden hat sich Europa durch Totalvertreibungen 1290 aus England, 1396 aus Frankreich, 1492 aus Spanien, 1497 aus Portugal und 1942-44 aus dem Kontinent sowie durch viele Vertreibungen (z.B. im 15.-16. Jh. aus süddeutschen Städten und Gebieten) gewehrt, aber auch durch Pogrome (z.B. Polen 1648, Rußland 1890, Polen 1945-46).

II.

Die Geschichte des mittleren Kreises Germaniens ist die Geschichte nicht des germanischen, sondern des germanisierten Europas. Dessen Ostbogen ist das sog. slawische Europa. Slawen, insoweit überhaupt Europäer, sind verknechtete und vergewaltigte Ostgermanen. Der Ostbogen ist asiatisiertes Ostgermanien. Der Germanismus der Völker des Ostbogens und damit ihr europäischer Inhalt kommt ursprünglich, seit dem Hunnensturm des späten 4. Jh., von innen und von unten. In jüngeren Jahren dann, seit der Wiederaufnordung Osteuropas im 9. Jh. und dem Beginn russischer Staatlichkeit, wird der Ostbogen des mittleren Kreises auch wieder von oben her germanisiert, was bis zu Katharina II. anhält und im 19. Jh. im siegreichen deutsch-russischen Bündnis gegen die napoleonische Usurpation und in der russischen Rückendeckung für die Bismarcksche Wiedergründung des Deutschen Reiches seine politischen Früchte trägt. Die russische Literaturblüte des 19. Jh. schließlich ist ein Ergebnis der geistigen Regermanisierung Rußlands und ein Ereignis europäischer Hochkultur.

Die Slawen im allgemeinen sind Ostgermanen, die von reiternomadischen Steppenvölkern ethnisch entstellt und durch asiatische Staatssklaverei moralisch verformt wurden. Trotzdem befreiten sie sich immer wieder von der steppennomadischen Knute, teils unter Übernahme reiternomadischer Methoden (Kosakenbewegungen!), teils unter Ansiedlung deutscher Wehrbauern im ganzen osteuropäischen Raum, besonders aber im Karpatenbogen (Siebenbürgen), an der Wolga, im alten ostgotischen Kernraum der Ukraine und der Krim oder am Kaukasus.

Die slawischen Völker wurden in jeweils besonderer Weise ethnisch entstellt: die Russen von den Hunnen und den Mongolen, die Serben von den Türken, die Polen von den Sarmaten und die Tschechen von den Awaren, wodurch den Trümmern ostgermanischer Stämme erst ihr jeweiliger Slawismus aufgezwungen wurde. Die sprachliche Entfremdung vom inneren Germanien begannen im 9. Jh. die Mönche Kyrill und Method, die das Kirchenslawische (Glagoliza) als Verkehrssprache im ostgermanischen Raum durchsetzten.

Umgekehrt stellen sich die Dinge im Westbogen des mittleren Kreises dar, der von außen und oben germanisiert worden ist. Britannien wurde von Cäsar zuerst romanisiert, dann im 5. Jh. anglisiert und schließlich 1066 französisiert durch sprachlich entwurzelte Normannen, die für zwei Jahrhunderte Französisch (gallisches Vulgärlatein) England als Verkehrssprache aufzwangen. Sprachliche Entfremdung war zuvor den Franken und Burgundern in Gallien, den Westgoten in Spanien und den Langobarden in Italien widerfahren, weil den zu regierenden provinzialrömischen Grundbevölkerungen zum Erwerb der gemeingermanischen Sprache das freiheitliche Lebensgefühl mangelte. Rückschläge in den bürokratisierten spätrömischen Zwangsstaat haben den Westbogen des germanisierten Europas bis heute begleitet. Von den Römischen Päpsten bis zu den Römischen Verträgen (EU), vom Kapitol in Rom bis zum Kapitol in Washington, vom Imperialismus der Westmächte bis zum Faschismus in Italien wird der Westbogen von Regressionen in die Geschichtsform der antiken Welt heimgesucht. Der germanische Lack des Westens blättert ab, das häßliche Imperium Romanum kommt zum Vorschein. Die beiden 30jährigen Kriege (1618-48, 1914-45) wie die Gallische Rebellion von 1789 sind Gespensterkämpfe, die die germanische Welt gegen die Wiedergänger der antiken Welt bestehen mußte. Freiheit und Treue der Einzelnen und der Völker ist der Grund und das Banner der germanischen Welt. Zivilisation, Weltfrieden, Humanismus und Hedonismus verspricht das orientalisierte Spätestrom der Jetztzeit und bringt doch nur Untergang der Völker, ihrer Götter, ihrer Sprache und ihrer Kultur. Wenn es den Völkern, die zum Lichte der Freiheit ihrer eigenen Geschichte drängen, nicht gelingt, den Imperialismus endgültig zu begraben, könnte Beta über Gamma, könnten die Lemuren über die Lebenden triumphieren und das Weltreich der Sklaverei wiedererrichten.

Im heutigen Frankreich gehört das Gebiet nördlich der Somme und östlich der Maas zum ehemaligen Austrien des Fränkischen Reiches, worin die germanische Lebensweise dominierte. Westlich davon lag Neustrien, wo die fränkischen Eroberer sich dem gallo-romanischen Lebensstil anbequemen mußten. Das Einzugsgebiet von Saône und Rhône bis zur heutigen Ostgrenze gehörte den Burgundern, der Südwesten den Westgoten. Die Atlantikküste (z.B. die Vendée) gehört nordischen Fischern und Bauern, die Bretagne den wirklichen Briten und die Normandie den Skandinaviern. Das Land zwischen Maas und Rhein gehört Deutschland und wurde dem Reich geraubt. Westflandern wurde dem flämischen Volk entrissen, dem baskischen Volk das Menschenrecht auf Souveränität vorenthalten. Das Königreich Burgund, das in der Stauferzeit zusammen mit den Königreichen Deutschland und Italien das Heilige Römische Reich gebildet hatte, wurde vernichtet, das Selbstbestimmungsrecht der natürlichen Völker mit Füßen getreten.

In Frankreich ist das Staatsvolk der Gallier von Cäsar bezwungen und verdorben worden, weil es sich mit dem Sieger identifizierte. Seit der germanischen Eroberung Römisch-Galliens und seiner Erhebung von der antiken zur germanischen Geschichtsform kämpft das gallische Element in Frankreich einen römisch-reaktionären, anti-germanischen Kampf, der in Hugenottenverfolgungen, Bartholomäusnächten, der Gallischen Rebellion von 1789 und den Ausmordungen der kleinen Völker seinen inneren, in der Raub- und Zerstörungspolitik gegen Deutschland seinen äußeren Ausdruck fand. Frankreich ist ein anti-germanischer, cäsaristischer, zusammengeraubter Staat, der wie das alte Rom nicht nur das Selbstbestimmungsrecht der Völker seines Machtbereichs mit Füßen tritt, sondern auch aktive Vernichtungspolitik gegen die Volkskulturen betreibt. Das Gebiet der französischen Zivilisation ist eine Wüste der Kulturen, worin deren Völker geistig und seelisch verdurstet sind.

III.

Das Fränkische Reich war unter den germanischen Erben Westroms jener Staat, dessen germanische Oberschicht als erste vom (germanischen) Arianismus zum (römischen) Katholizismus überging und mit der katholisch-romanischen Grundbevölkerung sich vereinheitlichte, wodurch das Fränkische Reich unter den Germanenreichen im ehemaligen Westrom am erfolgreichsten blieb. Die Besonderung des germanischen vom germanisierten Europa, die das Frankenreich überspielt hatte, macht sich in den Teilungsverträgen von Verden an der Maas 843, Meerssen 870 und Ribemont 880 geltend, den Gründungsurkunden des gemeingermanisch-katholischen Volkes, also den neuen Deutschen, denen gegenüber die heidnischen Nord- und Ostgermanen vorläufig noch alte Deutsche (bloße Germanen) bleiben.Die ost- und mittelfränkischen Stämme wählten den Franken Konrad I. 911 und den Sachsen Heinrich I. 919 zum deutschen König. 920 taucht der Begriff Regnum teutonicum auf. Vom 11. Jh. an wird der deutsche König zugleich römischer König genannt, dem mit der Kaiserkrönung das Sacrum Imperium Romanum (Hl. Röm. Reich) zugesprochen war.

In der Zeit der Sachsenkönige 919-1024 haben die weltlichen Lehnsleute die Erbämter und die geistlichen Lehnsleute die Ernennämter des Reiches inne. Dieses Reichskirchensystem wurde im 11. Jh. vom Papst, der sich die weltliche Oberherrschaft anmaßte, angegriffen (Canossa 1077) und damit das Dasein des Reiches in Frage gestellt. Im Jahre 1033 gelang der Erwerb des Königreiches Burgund unter Konrad II., dem ersten der Frankenkönige (1024-1137). In die Regierungszeit König Heinrichs IV. (1056-1106) fiel der römische Hauptangriff auf das Reichskirchensystem (Investiturstreit). In der salfränkischen Zeit wurden daher verstärkt Unfreie (Ministeriale, edle Knechte) als Ernennbeamte eingesetzt und damit das Rittertum begründet, auf das sich auch noch die Staufer 1138-1250 stützten. In der Aufstiegszeit des 12. Jh. wurden die Städte zu einer weiteren Hauptstütze der Königsherrschaft. Im Interregnum 1250-73 ruhte die Kraft des Reiches allein auf dem deutschen Volk und offenbarte sich in der Ostkolonisation durch Bauern und Bürger. Die Kolonisation des Ostens durch das deutsche Volk ist die größte Kulturleistung der Weltgeschichte. Lübeck (gegründet 1143) und sein Recht war Ausgangspunkt der Kolonisation über See, Magdeburg und sein Recht bestimmend für die Kolonisation über Land. In den ersten hundert Jahren Lübecks waren über hundert Städte lübischen Rechts im Ostseeraum gegründet worden. In der Hanse als organischem Teil der deutschen Ostkolonisation war das seegermanische Element der landgermanischen Sittlichkeit unterworfen. Osteuropa wurde vom westdeutschen Bevölkerungsüberschuß der deutschen Bauern- und Bürgerkultur erschlossen und in das mitteleuropäische Wirtschafts- und Handelssystem einbezogen. Das deutsch-gemeingermanische Recht wurde bis in den russischen Raum hinein vorbildlich und auch außerhalb deutscher Siedlungen geltend.

Das Spätmittelalter (1273-1517) begann mit der Wiederherstellung der deutschen Königsmacht durch Rudolf I. von Habsburg (1273-91). Die Goldene Bulle von 1356 etablierte Kurfürsten und verhinderte weitere Doppelwahlen. Das 14. Jh. wurde durch die Pest wirtschaftlich und moralisch erschüttert und erlebte einen geistigen Aufschwung durch deutsche Mystiker und die ersten deutschen Universitäten (Prag 1348, Wien 1365, Heidelberg 1386, Köln 1388, Erfurt 1392). Zu Beginn des 15. Jh. erlebte Deutschland dann die Hussitenkriege (1419-36): Ausbrüche antideutscher Aggression der Slawen als asiatisierter und selbstentfremdeter Ostgermanen, die bei inneren Krisen alle Deutschgebliebenen und Deutschredenden hassen.Das Reformationszeitalter (1517-1648) bewirkte die Stärkung des germanischen Prinzips in Kerneuropa (Deutschland und Skandinavien), denn Luthertum ist vollständig germanisiertes Christentum. Die römische Antwort in Gestalt der Gegenreformation war eine Reaktion des bloß germanisierten Europas, das im Kern immer noch römisch-imperialistisch dachte. Erst das lutherische Christentum war das völlig entorientalisierte und damit das vollendete Christentum. Weil aber das deutsche Regnum das reichsbildende Volk und Land im nachrömischen Europa war, mußte Deutschland den Universalkampf zwischen Reformation und Gegenreformation, zwischen römischem Imperialismus und germanisch-reichischer Selbstbestimmung ertragen, was im Ersten 30jährigen Krieg 1618-48, dessen letzter Teil den Charakter eines französischen Genozids am deutschen Volk angenommen hatte und einem Drittel der deutschen Bevölkerung das Leben kostete, bis zur Erschöpfung ausgefochten wurde. Den Absolutismus (1648-1789) zählt man vom Westfälischen Frieden, der die Souveränität der Landeskirchen und das Prinzip cuius regio eius religio anerkannte, bis zur Gallischen Revolte von 1789. Die landeskirchliche Souveränität hat den theologischen Grund der absoluten Monarchie gelegt. Die französische Monarchie hat vom Luthertum schmarotzt, was sie mit ihrem definitiven Ende in der Hinrichtung Ludwigs XVI. am 21.1.1793 bezahlte. Preußen hingegen hat sich den geschichtlichen Lohn des Luthertums verdient, indem es Luthers theologische Kategorien in politische Begriffe umsetzte und “die Polis der Neuzeit” (H.-D. Sander) schuf. Das Zweite Interregnum (1806-71) war zwar eine kaiserlose, aber keine schreckliche Zeit. Der antiken Konterrevolution Napoleons wird durch den siegreichen Deutschen Befreiungskrieg von 1813 das Genick gebrochen. Das Bündnis von Volk und Fürsten, das den Befreiungskrieg ermöglicht hatte, wird mit der Nichterfüllung der befreiungsnationalen Einheitsforderung und mit der Restaurationsepochevon 1815-48 bezahlt. Der nationalrevolutionäre Einigungsversuch von 1848 wird von den deutschen Hauptmächten Preußen und Österreich wegen außenpolitischer Erwägungen zum Scheitern gebracht, die dadurch aber in die Pflicht zur Herstellung der nationalen Einheit genommen waren. Nach dem Deutschen Krieg von 1866 ist Preußen zur deutschen Führungs- und Österreich zur deutschen Ersatzmacht bestimmt, was im Deutsch-französischen Krieg 1871 mit der Gründung des Zweiten Reiches 1871 eingelöst wurde. Der Aufstieg des Zweiten Reiches wurde 1914-18 durch den ersten Waffengang des Zweiten 30jährigen Krieges (1914-45) gebremst. Der zweite Waffengang dieses Krieges wurde 1933 durch eine glänzende sozialrevolutionäre Offensive (praktisch der zweite deutsche Befreiungskrieg) vorbereitet, die erst 1945 gestoppt werden konnte – durch eine Weltkoalition aller sozialreaktionären Mächte unter Einsatz der größten Militärmacht aller Zeiten und der Begehung unvergleichlicher und bestialischer Kriegs- und Waffenstillstandsverbrechen am deutschen Volk, mit allein sechs Millionen Toten nach dem 8. Mai 1945. Durch die Verhaftung der Reichsregierung Dönitz und alle folgenden Eingriffe in die Rechtsordnung des Deutschen Reiches, insonderheit durch Etablierung zweier Besatzerstaaten 1949, wurde das europäische Völkerrecht überhaupt zerstört und eine West-Ost-Doppelherrschaft der kapitalistisch-kommunistischen Barbarei in Gestalt der Mächte USA und UdSSR errichtet. Allein im österreichischen Staatsvertrag von 1955 gelang es, ein Teilgebiet des Deutschen Reiches von Besatzungstruppen zu säubern.

Die mitteldeutsche Einigungsbewegung von 1989 liquidierte den Ostzonenstaat und schloß ihn dem Westzonenstaat an. Die osteuropäischen Völker folgten dem mitteldeutschen Beispiel, warfen die kommunistische Despotie ab und halbierten so die Weltherrschaft der Barbarei. Der europäisch-amerikanische Gegensatz, der Wiederaufstieg Rußlands, die Re-Europäisierung Amerikas und die völkische Weltrevolution insgesamt werden die andere, die kapitalistische Hälfte der Weltbarbarei vernichten. Die völkische Weltrevolution wird die Welt nach dem Grundsatz Ein-Volk-ein-Staat umgestalten und also auf die Grundlage des Menschenrechtes eines jeden Volkes stellen. Dieser Fortgang der Weltgeschichte ist nur mit vielen Halbheiten und Rückschlägen erwartbar, ganz sicher und vollständig aber heute schon wünschbar.

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