Viertes Reich 6. Mai 1996

Deutschlands Zukunft


Dem deutschen Volke sollte es bald gelingen, die uneingeschränkte Hausherrengewalt in seinem Lande wiederzugewinnen, damit Deutschland Zukunft hat. Und es sollte dem deutschen Volke sehr bald gelingen, die ausländischen Eroberer hinaus und ihre inländischen Toröffner ins Gefängnis zu werfen, damit Deutschland und das deutsche Volk Zukunft haben. Ansonsten werden wir untergehen und unsere Enkel in Bitternis und unter Tränen das trockene Brot der internationalen Knechtschaft essen, mit Orientalen und Negern als Aufsehern über sich.

Läuft die demographische Entwicklung so weiter wie bisher, dann werden im Jahre 2030 nur noch die Hälfte der Einwohner hierzulande Deutsche sein. Es gehört also keine Prophetengabe dazu, Rassenkämpfe amerikanischen Musters und Volkstumskriege balkanischer Machart für Deutschland vorauszusagen. Sollte es aber keine Kämpfe geben, weil aus den germanischen Stämmen Europas kein neuer Karl Martell ersteht und die europäischen Völker nicht aufstehen, dann bedeutet das eben einen kampflosen Sieg nichteuropäischer Rassen über einen Gegner, der zu keiner ernsthaften Gegenwehr fähig ist. Und wer bereit sein sollte, diese Entwicklung notfalls mit einem Bürgerkrieg zu stoppen, der muß nun allmählich seine Proskriptionslisten erstellen und abarbeiten. Aber auch nach einem für uns siegreichen Rassenkampf kommt dann immer noch der Klassenkampf. Dieser Kampf geht gegen die Diktatur des global nomadisierenden Finanzkapitals, er geht für die Einordnung aller Klassen, auch der deutschen Kapitalistenklasse und der deutschen Arbeiterklasse, in die bürgerliche Gesellschaft und die Unterordnung der deutschen Gesellschaft unter den deutschen Staat, wodurch die deutsche Gesellschaft erst wieder bürgerlich und damit anständig wird. Denn anständig lebt nur, wer sich einem Stande angeschlossen und sich selbst also in Stand gesetzt hat. Die heute so gerühmten „global players“ sind randalierende Autonome im Weltmaßstab. Sie wird man nach und nach aus den meisten Staaten ausschließen und mit Demonstrationsverbot belegen in dem Maße, wie die reellen Nationen ihre volkswirtschaftliche Souveränität zurückerobern.

Trotz drängender Gefahr wollen wir uns nun etwas Zeit nehmen, um über Zukunft im allgemeinen und Deutschlands Zukunft im besonderen zu philosophieren unter der optimistischen Annahme, Deutschland und die Deutschen hätten eine Zukunft. Für den denkerischen Hausgebrauch seien mehrere Zukünfte unterschieden, erstens die unmittelbare, zweitens die mittelbare und drittens die langmittelbare Zukunft. Ich nenne diese drei Zukünfte 1. Anwart, 2. Zuwart und 3. Kunft.

Die Anwart ist die unmittelbar auf die Gegenwart einprasselnde Zukunft, die sich sozusagen ständig vergegenwärtigende Zukunft. Die Anwart ist die unmittelbare Zukunft als das Ankommende. Die Zuwart ist die mittelbar bevorstehende Zukunft, die erwartete Ankunft des Neuen, das aber noch nicht gegenwärtig als unverarbeitetes Neues, noch nicht schon als Anwartschaft ständig in unserer Gegenwart ankommt und worauf wir also noch warten. Diese Zuwart als mittelbare (oder mittelfristige) Zukunft ist uns vor allem als die neuen Mittel, die noch zu gewärtigen sind, gegenwärtig, aber, anders als die Anwart, ist die Zuwart ein Noch-nicht-Ankommendes. Die Zuwart ist das Warten auf das bald Kommende. Die Kunft schlußendlich ist ein futuristischer Zeitmodus, der voraussichtlich eintritt, sobald die jetzige Anwart sich in völlige Gegenwart und die Zuwart sich in die Anwart verwandelt hat. Dann ist aus der jetzt ferneren Zukunft die Ankunft geworden, die sich zur Kunft vollendet hat: das Hier und Jetzt einer untergegangenen und vergangenen, weil eingetretenen Zukunft. Und diese Kunft der heute noch ferneren Zukunft wird sich dann wieder unterscheiden wie heute schon alles Gegenwärtige in die Abkunft, die Herkunft und die Einkunft des künftig-gegenwärtigen, des kunftwärtigen Zustandes Deutschlands.

Ich will daher die Lageanalyse der deutschen Zukunft – vorausgesetzt, wir haben sie uns erkämpft – unter dem Gesichtspunkt dieser drei Zukunftsarten betrachten und zum Schluß einen Zukunftswegweiser für die Deutsche Nationalbewegung zur Diskussion stellen.

I.

Was gegenwärtig an Zukunft auf Deutschland einprasselt, ist zweierlei. Erstens die Vollendung der Kapitalherrschaft einschließlich dazugehöriger Vollendungskrisen, die die Reste aller überlieferten Werte und Sitten zerstören, wogegen es auch Widerstand gibt, der aber notwendiges Moment des Überwundenwerdens und folglich Ausdruck der Vollendung des Kapitals ist. Zweitens wird die Kapitalherrschaft in ihrer Vollendung absolut. Alle staatlichen Regeln, Normen und Einschränkungen der Kapital-Freiheit, insofern sie aus der unvollkommenen Jugend und dem noch mangelnden Selbstbewußtsein unreiferer Epochen der Kapital-Geschichte herstammen, werden jetzt beiseite geräumt. Die Freihandelsdoktrin ist herrschende Lehre geworden und mit der These von der Gobalisierung der Märkte und Herstellungsräume wird die Unterordnung des Staates unter das Kapital verlangt.

Solange das Kapital sich noch schwach fühlte, forderte und erhielt es den Schutz der Nation vor der internationalen Konkurrenz. Jetzt, auf der Höhe seiner Macht, will es – wie einst der Kommunismus in seiner hochgemuten Jugend – den Staat absterben lassen und die Nation erscheint dem Kapital als borniert, als Reststörfaktor bei der Globalisierung der Produktionsprozesse und der Märkte.

Ein sicheres Zeichen, daß die Kapitalherrschaft auf ihrem Gipfel steht, ist die Kapitalisierung der Infrastruktur, also der allgemeinen Produktionsbedingungen wie Verkehr, Nachrichtenwesen usw., sowie des öffentlichen Dienstes. Betreffs Infrastruktur schrieb Karl Marx schon 1858: “Die höchste Entwicklung des Kapitals ist, wenn die allgemeinen Bedingungen des gesellschaftlichen Produktionsprozesses nicht aus dem Abzug der gesellschaftlichen Revenu hergestellt werden, den Staatssteuern …, sondern aus dem Kapital als Kapital.” (Grundrisse S. 431) Die Produktion der allgemeinen Produktionsbedingung aller Kapitale ist also besondere Anlagesphäre großer Kapitalgesellschaften geworden. Auf diesen Triumph des Kapitals würde die geforderte Privatisierung der Staatsdienste (Polizei, Justiz, Armee usw.) die Krone aufsetzen, es wäre die offizielle Übertragung der Souveränität vom Volk auf das Kapital. In der akademischen Diskussion ist das schon etabliert, wir brauchen nicht mehr lange zuzuwarten, bis es Versuche seiner praktischen Verwirklichung geben wird.

II.

Steht anwärtig die Privatisierung der Infrastruktur im Vordergrund des deutschen Erwartungshorizontes, so ist die Privatisierung des Staates ein zuwärtiger Hintergrund. Die Subventionierung technischer Großprojekte (AKW, Airbus, Transrapid usw.) läßt dem Steuerstaat keinen finanziellen Spielraum mehr. Bislang noch tobte der Kampf um den Staatshaushalt zwischen sozialer und kapitaler Subsidie. Erstere soll nun weitgehend abgebaut werden, um letztere fortsetzen zu können. Also: Die hochtechnischen Kapitalgesellschaften verletzen am schlagendsten ihre freihändlerische Ideologie vom schlanken, subventionsfreien Staat, der, anders als bei den Liberalen des 19. Jahrhunderts, nicht einmal mehr Nachtwächterstaat sein darf, denn der Nachtwächter soll jetzt auch nicht mehr Beamter sein, sondern Unternehmer werden.

Die mittelbare Zukunft Deutschlands – seine Zuwart – ist also die Krönung der Kapitalherrschaft im Kapital-Absolutismus durch Privatisierung des Staatsapparates, nachdem die zentralen Infrastrukturbetriebe Post und Bahn in Kapitalgesellschaften verwandelt sind. Natürlich steht jeder geschichtliche Vorgang unter dem Vorbehalt der Kontingenz: Es kann so kommen, aber auch anders, z.B. durch einen Aufstand des deutschen Volkes, falls es sich nicht auch noch die letzten Reste von Staatlichkeit nehmen lassen will und das verschleuderte Volksvermögen wieder unter seine Kontrolle bringt. Geht hingegen alles weiter seinen kapitalistischen Gang, dann wird der Kapitalismus das Opfer seines eigenen Triumphes, der sich weltwirtschaftlich in der absoluten Konkurrenz und im puren Freihandel wie in der globalen Herstellungsfreiheit manifestiert. Nicht mehr nationale Industrien produzieren in innervölkischer gesellschaftlicher Arbeitsteilung für einen aus verschiedenen Volkswirtschaften bestehenden Weltmarkt, sondern ein Globalbetrieb in globalbetrieblicher Arbeitsteilung für einen weltlos gewordenen Globaleinheitsmarkt, also für den Marktkommunismus.

Die Kapitalisierung der Infrastruktur ist also die Anwart, die Privatisierung des Staatsapparates aber die Zuwart Deutschlands, seine mittelbare Zukunft.

III.

Die Kunft, die langmittelbare fernere Zukunft also, die Deutschland und der übrigen kapitalistischen Welt zu künden ist, lautet: Wer den Gipfel seiner Lebensgeschichte erreicht hat, kann im weiteren Fortgang seines Daseins nur noch absteigen. Der werdende Kapitalismus suchte den Schutz der Nation aus Jugendschwäche, der souveräne Kapitalismus wirft ihn im vollen Bewußtsein seiner Stärke ab, der absteigende Kapitalismus hingegen denkt an Altersrente und Pflegeversicherung. Und während wir gegenwärtig in den leitenden Wirtschaftsartikeln uns noch an der reinen Lehre des Freihandels und der globalen Faktormobilität erfreuen können, lesen wir in den politischen Schlagzeilen schon den unerhörten Begriff “Importverbot”, den es nach der reinen Lehre gar nicht mehr geben dürfte.

Marx drückt diesen Sachverhalt so aus: “Solange das Kapital schwach ist, sucht es selbst noch nach den Krücken vergangner oder mit seinem Erscheinen vergehnder Produktionsweisen. Sobald es sich stark fühlt, wirft es die Krücken weg, und bewegt sich seinen eignen Gesetzen gemäß. Sobald es anfängt sich selbst als Schranke der Entwicklung zu fühlen und gewußt zu werden, nimmt es zu Formen Zuflucht, die, indem sie die Herrschaft des Kapitals zu vollenden scheinen, durch Züglung der freien Konkurrenz, zugleich die Ankündiger seiner Auflösung und der Auflösung der auf ihm beruhenden Produktionsweise sind.” (Grundrisse S.544f.) Noch gilt nur das Land als frei, das sich der freien Konkurrenz des Weltmarktes öffnet und jedes Wirtschaftssubjekt auf jedes andere losläßt, aber schon schwankt der Glaube an die alleinseligmachende Kraft des globalen Wettbewerbs. “Sobald übrigens”, schreibt Marx dazu, “die Illusion über die Konkurrenz als die angebliche absolute Form der freien Individualität verschwindet, ist dies ein Beweis, daß die Bedingungen der Konkurrenz, d.h. der auf das Kapital gegründeten Produktion, schon als Schranken gefühlt und gedacht werden, und es daher schon sind und mehr und mehr werden.” (Grundrisse S.545) Und daß die Ideologen der Konkurrenz diese als “das Ende der Weltgeschichte” (ibd.) ansehen würden, hat Marx auch schon prophezeiht.

Warum der Kapitalismus in Deutschland keine große Zukunft, sondern nur noch eine Kunft hat, an der vor allem die Niederkunft mit einer nachkapitalistischen Wirtschaftsweise von Belang ist, möchte ich nun mit einigen Erinnerungen an das Wesen des Kapitals, seine Krisen und ihre Zyklen, erläutern.

IV.

Das Kapital verändert durch seinen Trieb nach mehr Mehrwert, also nach Mehrwertwachstum, seine innere Zusammensetzung: Der Anteil des Sachkapitals steigt im Verhältnis zum Humankapital. Dies Verhältnis ist die organische Zusammensetzung des Kapitals, ihr Steigen bewirkt die Tendenz zum Fall der Allgemeinen Profitrate. Dem tendenziellen Fall der Profitrate wirken die Steigerung der Mehrwerts und die Senkung der Löhne und der Produktionsmittelpreise entgegen. Setzt die Tendenz zum Fall der Profitrate sich plötzlich durch, tritt die Krise ein. (Die Schwerkraft bewirkt eine Tendenz zum Fall der Flugzeuge auf die Erde. Die Auftriebskräfte an den Flügeln wirken dieser Tendenz entgegen. Setzt die Tendenz der Gravitation sich plötzlich durch, erfolgt Absturz.)

Wird also die Tendenz zum Fall der Profitrate akut, tritt die Krise ein. Sie ist die Anpassung des Gesamtvorganges der kapitalistischen Produktion an die gestiegene Produktivität. Krisenursache ist hierbei der Widerspruch zwischen der Ausdehnbarkeit der Produktion und der Konsumbeschränkung der Massen, d.h. zwischen Produktionsbedingung und Realisierungsschranke des Mehrwerts. Die Krise selber ist der akute Fall der Profitrate. Die Krisenwirkung zeigt sich in der Entwertung des konstanten und variablen Kapitals, also in der Kapitalvernichtung, die wieder Platz geschaffen hat für neues Kapitalwachstum.

Oder genauer: Steigende Maschine-Mensch-Relation steigert die Arbeitswirkung und bringt den gesellschaftlichen Grundumsatz ins Ungleichgewicht, was zum Wertverfall des Jahresprodukts, zum tatsächlichen Fall der Allgemeinen Profitrate, zur Rückverwandlung von Kapital in Geld (Schatzbildung), zum Rückgang der Produktion, zur Senkung der Beschäftigungsrate und zum Wertverfall von Produktionsmitteln und Arbeitskräften führt (Vernichtung konstanten und variablen Kapitals); letzteres läßt die Allgemeine Profitrate wieder steigen, Geld sich wieder in Kapital verwandeln, führt zur Fusion von Unternehmen und zur Erhöhung des Mindestkapitaleinsatzes; nach dem Abklingen der Krisenwirkungen können die Krisenursachen wieder wirken.

Der Kapitalismus lebt von seinen Krisen. In ihnen verjüngt er sich durch Kapitalvernichtung. Eine kapitalistische Krise ist der Absturz der Masse und der Aufschwung der Profitabilität des Kapitals. Von diesem allgemeinen Krisenkreislauf des Kapitals überhaupt sind zu unterscheiden Weltwirtschaftskrisen, die in einem Weltsystem mehrerer funktionierender Nationalökonomien ausbrechen, die, anders als eine Globalökonomie, miteinander Welthandel treiben können und folglich statt eines globalen Einheitsmarktes einen wirklichen Weltmarkt begründen. Eine Krise der Weltwirtschaftsmärkte bricht aus, wenn die globalen Erträge und Erlöse nachhaltig fallen. Die Weltkrise zeigt ihre Wirkung im Rückgang des Welthandels und im Schrumpfen der Faktorumsätze in den nationalen Verteilungsschemata. Die Faktorgüter strömen jetzt vorwiegend aus dem Verteilungsschema in die Ausgleichsfonds, d.h. in den Staatshaushalt und in die Vermögen der Privaten.

Die Weltmarktwirtschaftskrise reduziert die weltgesellschaftliche Arbeitsteilung. In der Krise der Weltmarktwirtschaft findet generell Importsubstitution (Einfuhrersatz) statt: eine Verringerung der gesellschaftlichen und weltgesellschaftlichen zu Gunsten der betrieblichen und binnenwirtschaftlichen Arbeitsteilung. Die Marktwirtschaft schrumpft, und die Eigenwirtschaft wächst. Der komparative Kostenvorteil des auswärtigen wie des Binnenhandels nimmt ab. Eigenfaktoren wachsen auf Kosten der Verteilungsfaktoren. Die Krise der Weltmärkte ist daher keine Wirtschaftskrise, sondern eine Krise der Marktwirtschaft und eine Blüte der Eigenwirtschaft, eine Wiederaneignung der umfassenden Fähigkeit der Gesamtarbeitskraft eines jeden Volkes und die Wiedergewinnung seiner nationalökonomischen Souveränität.

Resultat einer Krise der Weltmarktwirtschaft ist die Vertiefung und Verfeinerung der binnen- und eigenwirtschaftlichen Struktur der Nationalökonomien und ihrer Wirtschaftssubjekte. Die Weltmarktkrise faßt die globalen Faktorströme zu periodischen Bewegungen zusammen. Krise heißt Konjunktur des Privatvermögens, Konjunktur heißt Krise des Privatvermögens. Die Konjunktur spart an den Eigenfaktoren und legt in den Verteilungsfaktoren an, das Umgekehrte tut die Krise. Der Krisenzyklus ist somit ein An- und Abschwellen der Faktorströme in den nationalen Verteilungsschemata und zwischen ihnen.

Nach der Krise der Weltmarktwirtschaft haben sich mit der Neuformierung der Binnen- und Eigenwirtschaften die Ausgangsbedingungen für die weltgesellschaftliche Arbeitsteilung neu formiert. Auch die neuen Produkte der Wachstumsbranchen haben in der Regel einen krisenbedingten Entwicklungssprung getan: die Produktzyklen sind weitergerückt, der neue Faktorströmungszyklus ist auch ein Strom technischer Neuerungen.

Die erste Ursache der Weltmarktwirtschaftskrise ist nicht welt-, sondern allgemeinökonomischer Natur: akuter Fall der durchschnittlichen Profitrate. Die besonderen weltökonomischen Erscheinungsformen der Krise sind Folgen aus der Mobilität der Faktoren: des Kapitals, der Arbeitskraft, des Immobilfaktors und des Produktfaktors. Neben den Kapital- und Produktströmen verursacht besonders die globale Mobilität der Immobilien Migrantenströme von Immobilienkonsumenten, die die Umwelt schwer belasten. Produktströme in unvorbereitete Volkswirtschaften sprengen deren Infrastruktur, Arbeitsmigranten zerstören die Sozialstruktur und die nationalen Soziotope, die globalen Kapitalströme vernichten die letzten Biotope und verwandeln sie in Kapitalertragsressourcen. Die Konjunktur der Weltwirtschaftsmärkte ist die Hauptursache der ökologischen Krise wie ihres Kerns, der ethnischen Krise. Die geregelten Klassen- und Verbändekämpfe innerhalb der nationalen Verteilungsschemata entarten zu völkischen und rassischen Kämpfen, nachdem der Arbeitskräfteimport, verstärkt durch eine immigrationistische Propaganda kapitalistischer Ideologen, zum Zerfall der nationalen Arbeiterklasse und ihres Klassenbewußtseins geführt hat.

Emigration der Immigration und Remigration der Emigration, Kapitalrückfluß des Kapitalabflusses und Kapitalausfluß des Kapitaleinflusses sowie Exporterübrigung durch Importsubstitution sind eigenwirtschaftliche Heilungsmethoden der Weltkrise der Marktwirtschaft. Ebenso dienen Reparaturen an der nationalen Sozialstruktur, am vaterländischen Biotop und am völkischen Soziotop, die markt- und weltmarktwirtschaftlichen Zerstörungen der Volkswirtschaften zu beseitigen. Die Erfahrung mehrerer Weltkrisen wird die klugen Völker lehren, sich zunehmend aus internationalen Abhängigkeiten zu befreien und die Marktwirtschaft strenger Hegung zu unterwerfen, so daß sie volks- und eigenwirtschaftlichen Belangen dienstbar bleibt. Die gehegte und den Volkswirtschaften untergeordnete Marktwirtschaft wird künftig mehr als wirtschaftliches Züchtigungsmittel gegen die Trägheit allzu gemütlich-traulicher Ordnungen der Volkswirtschaften dienen, auch als gesellschaftliche Immunisierungstechnik der Nationalkulturen gegen die Weltzivilisation. Die Weltzivilisation ist die Barbarei. Die Aufrichtung nationaler Hochkulturen ist der Königsweg zur Kultivierung der Weltzivilisation. Dann erst ist die Höllenfahrt der Wirtschaftsgesellschaft beendet.

V.

Nicht nur eine gewöhnliche, zyklisch wiederkehrende kapitalistische Wirtschaftskrise, sondern eine Krise der Kapitalwirtschaft, die als Weltkrise der Marktwirtschaft überhaupt erschien, haben wir in Deutschland 1929-33 erlebt und gemeistert: Das kapitalistisch-liberalistische System wurde durch eine nachkapitalistische Ordnung ersetzt und damit die Vorhersage von Marx und Engels eingelöst, wonach das industriell und sozial höchstentwickelte Land als erstes den Kapitalismus überwinden würde. Diese nachkapitalistische Ordnung war zur Hauptsache eine Volksgemeinschaftswirtschaft mit gebändigter bürgerlicher Gesellschaft, allerdings um den Preis einer diktierenden Demokratie, womit auch die Vorhersage der Diktatur des Proletariats sich in gewissen Teilen erfüllt hat. Die zweite antikapitalistische Revolution in Deutschland, die mit dem Sieg eines nationalrevolutionären Befreiungskampfes einhergehen muß, wird sich mit einer geringeren Dosis zur Remedur des deutschen Gemeinwesens begnügen können. Es wird reichen, die deutsche Volkswirtschaft wiederherzustellen dergestalt, daß die Gesellschaft durch ihre Bürgerlichkeit und diese durch den parteifreien und klassenlosen Staat gesichert ist, welches die Diktatur erübrigen wird.

Der künftige deutsche Staat muß klassenlos sein, damit die Klassen der bürgerlichen Gesellschaft den Raum und die Sicherheit haben, ihre Kämpfe auszutragen. Mit der doppelten Entartung der Parlamente – Vertretungen der bürgerlichen Gesellschaft – zum Parlamentarismus (= parlamentarische Regierungsbildung) und zum Parteienstaat (= politische Klasse) verlieren die bürgerlichen Gesellschaftsklassen ihre Vertretung im Parlament und es entsteht die entbürgerlichte klassenlose Gesellschaft gegenüber dem Klassenstaat, der zum Kollektivbesitz der politischen Klasse verstümmelt wurde.

Die Durchsetzung des globalen Einheitsmarktes wird ein globales Einheitselend erzeugen, demgegenüber die Lage der arbeitenden Klasse im englischen Frühkapitalismus ziemlich behaglich war. Wenn die Globalisierung durchgesetzt ist, wird die erste allgemeinkapitalistische Krise gleich eine Globalkrise sein, die nicht mehr die Reaktionsmöglichkeiten funktionierender Volkswirtschaften in der Weltwirtschaftskrise als Auswege bereithält. Folge wird sein der Wirtschaftskannibalismus, den wir bei der Plattmachung der DDR-Industrie erlebt haben und der sich jetzt auch in der sprungweisen Entindustrialisierung der Westzone zeigt. Die politische Höllenfahrt hat begonnen, das Interregnum ist eröffnet. Vom BRD-System gehen seine Randfiguren, die nationalen Parteien, als erste zugrunde. Die ehemaligen linken und grünen Feinde des Systems glänzen heute als seine feurigsten Verteidiger. Pazifisten sind in globalinterventionistische Bellizisten umgeschlagen. Und jener kleine Trupp in der Deutschen Nationalbewegung, der tatsächlich die Systemfrage stellt und die Neuordnung der deutschen Volkswirtschaft unter deutscher Volksherrschaft als Alternative zum abgestumpften Systemfunktionalismus entwickelt hat, tritt auch nicht mit revolutionären Aktionen hervor. Denn die Aufgabe der Revolutionäre ist es nicht, eine Revolution anzufachen oder auch nur das System zu stürzen, sondern den revolutionären historischen Prozeß, der durch die Unfähigkeit des Systems allmählich in Gang kommt, zu begreifen, zu beschreiben und dann durch Errichtung der neuen Ordnung zu beenden, wenn er sich entfaltet und ausgereizt hat. Die Revolutionäre treten zum Schluß auf und beenden die Revolution.

Weil dies so ist, hat die nationale Revolution viel Zeit im Verhältnis zum antinationalen System, für das – weil unreformierbar – alles zu spät ist. Das nationale Lager und insbesondere sein rechter Flügel und seine zur Denkträgheit neigende konservative Masse hat daher sowohl die Zeit als auch die Pflicht, zu lernen, was eine Revolution im allgemeinen und was die nationale Revolution der Deutschen im besonderen bedeutet. Das nationale Lager muß jetzt lernen, lernen und nochmals lernen: Metaphysik, Erkenntnistheorie, Zeichenphilosophie, Geschichtsphilosophie, Nationalgeschichte, Nationalökonomie, Nationalpolitik, Nationalpsychologie, Gesellschaftswissenschaft, Gemeinschaftskunde. Wer die Macht ergreifen will, um durch die Neuordnung der deutschen Nation ein Beispiel zu geben für ein reelles Völkerrechtssubjekt, der muß sich durch seine Wortergreifung qualifizieren. Das Wort ergreift, wer glaubt, etwas sagen zu müssen. Und eine Wortergreifung führt nur dann zum Erfolg, zur Erhörung durch den Souverän, wenn sie beachtenswert Neues zu Gehör bringt. Von der erfolgreichen Wortergreifung zur wirklichen Machtergreifung ist der Weg nicht mehr weit. Unerreichbar weit aber ist der Weg bis zur Wortergreifung für eine Nationalbewegung, die ungeschult bleibt. Wer ungeschulte Leute in den politischen Kampf schickt, der handelt nicht bloß verantwortungslos, sondern kriminell, – vergleichbar einem General, der Rekruten ohne Grundausbildung in die Schlacht kommandierte. Wer ungeschult ist, wer nicht über ein logisch-zwingendes, abgerundetes nationales Weltbild verfügt, an dem geht die historische Chance der Wort- und Machtergreifung vorüber. Andere Kräfte werden die Gelegenheit nutzen.

* * *

Gebt mir einige Hundertschaften idealistischer deutscher Feuerköpfe zur Schulung – ich werde mit ihnen die BRD aus den Angeln heben!

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