Die evangelische Landeskirche in Hamburg hat beschlossen, zwecks Füllung leerer Kassen nicht gleich die zwölf Jünger, aber immerhin zwölf Kirchen zu verkaufen. Der Konfirmanden-Unterricht wird auch abgeschafft und durch das Angebot von Konfi-Camps ersetzt. Waren masochistische Lager-Phantasien in den 90er Jahren noch Tagträume der linkischen Intelligenzija, so ist das Dschungel-Camp, worin man durch Jauche-Tauchen Prominenz erwirbt, heute ein Hauptvergnügen der Massen vor dem Glotzophon. Ein intuitiv-realistisches Bewußtsein unserer Lage kann man den Massen, die man nicht mit dem Volk verwechseln sollte, aber nicht absprechen.
Denn: Alle Reichszerteilungsregime auf deutschem Boden sind Lager und keine Staaten. Das größte Lager ist die BRD. Nach der Verhaftung der Reichsregierung am 23. Mai 1945 und mit der Vertreibung von 16 Millionen Deutschen aus den deutschen Ostgebieten und ihren sonstigen rechtmäßigen Siedlungsgebieten in Osteuropa und mit den vier Millionen Flüchtlingen aus Mitteldeutschland sammelten sich auf dem Gebiet der alten BRD, das bei Kriegsende 40 Millionen Einwohner hatte, 60 Millionen Deutsche. Daher war die alte BRD nicht nur das größte Flüchtlingslager, es war auch das größte Konzentrationslager der Weltgeschichte.
Das Reichszerteilungsregime Österreich ist kein Konzentrations-, sondern ein Anhaltelager, um die Österreicher von allen übrigen Deutschen, den Altreichern, fernzuhalten und gesamtdeutsche Fusionsenergie zu fesseln. Die Vertreibungsgebiete hingegen sind die logische Entgegensetzung des Konzentrationslagers BRD, sie sind die Dekonzentrations- oder Entleerungslager. Die Schweiz als sezessionistisches Reichszerteilungsregime ist zugleich traditionalistisches Konservierungslager des Ersten Reiches, Holland und Flandern dagegen dessen progressive Lage. Hier, im Mündungsgebiet von Schelde, Maas und Rhein, stand die Wiege des Deutschen Reiches, hier beginnen die großen Bewegungen des gemeingermanischen Raumes: Im November 2004 antwortete dem semitischen Ritualmord von Amsterdam (an einem sonderdeutsch-progressiven Intellektuellen) der antisemitische Rachemord von Antwerpen (an einem orthodox-sichtbaren Juden).
Die Grausamkeit der Geschichte wollte es, daß dieser Mord und Gegenmord, vor der dramatischen Kulisse brennender Kirchen und Moscheen, in den übrigen deutschen Landen als geistige Befreiung von den „Denkverbotskommissaren“ (FAZ, 22.11.04) aufgenommen wurde. „Holland ist überall“ hieß es bei bundesdeutschen Kommentatoren eher mit Erleichterung denn mit Furcht. Die sog. Parallelgesellschaften, die Gerhard Schröder jetzt nicht mehr dulden will, wurden plötzlich als sog. rechtsfreie Räume wahrgenommen, in denen in Wahrheit ein anderes Recht, z.B. das islamische, herrscht. Diese Räume sind somit Lager, d.h. schlagbereite Truppenkonzentrationen der fremdrassischen und daher fremdkulturellen Zivilokkupation .
Holland und Flandern (Amsterdam und Antwerpen) sind das besondere Deutschland, das Ausgangslager seiner progressiven Bewegungen: seines Reiches, seines antikatholischen Freiheitskampfes, seiner bürgerlich-kapitalistischen Revolution und jetzt vielleicht seines kulturellen Befreiungskampfes. Und weil im Konzentrationslager BRD auch konzentriert vorgedacht wurde, führt dieser Kulturkampf, der ein Rassenkrieg ist, möglicherweise auch zum Sieg.