Erklärungen 12. Januar 2021

Die feministische Konterrevolution


  1. Am gleichen Ort und zur selben Zeit, als die 68er Revolution geschah, entsprang auch deren Konterrevolution: der Feminismus. Der neuere deutsche Feminismus ist der Ursprung einer ganzen Reihe von Konterrevolutionen, die gegen die 68er Revolution auch sonst noch vorgeschoben wurden, um diese zu neutralisieren und um sie schließlich ununterscheidbar zu machen von dem, das zu ihrer Vernichtung aufgeboten wurde: die Kinderladen-Bewegung, die K-Gruppen-Bewegung, die RAF-Bewegung, die drittweltliche Bewegung und die grüne Bewegung. Erst der grünen Bewegung gelang die völlige Unterwerfung unter das BRD-Regime, indem sie die systemgemäße Partei-Form annahm und beibehielt. Die Farbe Grün symbolisiert den Sieg des Pflanzenreichs über das Tierreich, des Unpolitischen über das Politische, des Chlorophylls über das Blut.
  2. Die 68er Revolution geschah am 13. September 1968 auf der 23. SDS-Delegiertenkonferenz in Frankfurt am Main mit dem „Organisationsreferat“, das Rudi Dutschke und Hans-Jürgen Krahl verfaßt hatten und das Dutschke vortrug. Unmittelbar danach hielt der Delegierte Oberlercher vom SDS-Hamburg eine Rede, in der er das Organisationsreferat unterstützte und die kurz zuvor vom Berliner SDS ausgeschlossene Kommune I verteidigte. Denn die Kommune propagierte den Vorrang des Privaten vor dem Öffentlich-Politischen und dem Politökonomischen. Dieser Vorrang folgte aber aus der Analyse des Organisationsreferats, das der Tendenz nach (durch Automatisierung der Produktionsprozesse) den Klassenkampf zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern verschwinden sah. So wurde die konsumtive Produktion der Arbeitskraft ohne ihre produktive Konsumtion zum neuen Kampffeld erklärt. Das Organisationsreferat beschrieb die neue Lage wie folgt: „Wenn der technische Fortschritt der Maschine zwar potenziell die Arbeit abschafft und eine Situation eintritt, in der die Herrschenden die Massen ernähren müssen, wird die Arbeitskraft als Ware tendenziell ersetzt. Die Lohnabhängigen können sich nicht einmal mehr verdingen, die Arbeitslosen verfügen nicht einmal mehr über ihre Arbeitskraft als Ware. Daß am Ende der Rekonstruktion die strukturelle Arbeitslosigkeit nicht mehr im Zusammenhang mit der Funktionsbestimmung der Reservearmee analysierbar ist, ist Indiz dafür. Diese Tendenz ist begreifbar nur im Rahmen der durch den technischen Fortschritt zur Automation bewirkten Konstellationsveränderung im Verhältnis von toter und lebendiger Arbeit.“ – Also hat mit der Vollautomation die tote Arbeit über die lebendige Arbeit gesiegt, die aus der Massenproduktion von Produktionsmitteln (I) und Konsumtionsmitteln (II) verdrängt ist und in die fortlaufende Reproduktion der ganzen Volksarbeitskraft (III) verwiesen wird. Das wurde späterhin auch die arbeitslose Produktion genannt, der die produktionslose Arbeit gegenüberstand.
  3. Zu einer weiteren Diskussion dieser theoretischen Revolution kam es aber nicht mehr, weil sich die Filmemacherin Helke Sander auf der Rednerliste mit ihrer höchst persönlichen Frauenfrage vorgedrängt hatte, in der nicht mehr die gesamte Volksarbeitskraft das Thema war, sondern nur noch eine eher besondere Art von Frauen: „Die Gruppen, die … am leichtesten politisierbar sind, sind die privilegierten Frauen mit Kind und verkrachter Ehe. Bei ihnen sind die Aggressionen am stärksten und [ist] die Sprachlosigkeit am geringsten.“ Das beschrieb nichts weiter als ihre private Lage. Vom ganzen Volk als dem Subjekt der Revolution und der Geschichte insgesamt war keine Rede mehr. Nachdem die Sander ihre Klagerede beendet hatte, wollte der Vorstand ohne Diskussion des femininen Ausrutschers in der Geschäftsordnung fortfahren, wodurch er eine Tomatenattacke auf sich zog, die sogar einen Treffer am Kopf des SDS-Cheftheoretikers Hans-Jürgen Krahl landete. Die SDS-Konferenz wurde abgebrochen und sollte im November desselben Jahres in Hannover zu Ende geführt werden, aber auch das mißlang, weil Helke Sander jetzt mit einem pornographischen „Rechenschaftsbericht des Weiberrates“ die Versammlung sprengen ließ. Im Dezemberheft der Hamburger Studentenzeitschrift „Auditorium“ erschien unter dem Titel „Kommunismus und Weibergemeinschaft“ ein letzter Versuch, die Weiberfrage auf einem marxistischen Niveau zu halten. Aber das war alles vergebliche Mühe, der Drang nach unten und in den weiblichen Unterleib war unaufhaltsam.
  4. Der Feminismus ist eine Zwangskollektivierung des weiblichen Geschlechts und die Verhinderung oder Verzögerung der Menschwerdung beider Geschlechter, denn deren Menschwerdung beginnt erst mit der gelungenen Einheit von Mann und Weib. Der Mensch zeugt den Menschen, in Mann und Weib und Kind ist das Menschwerden verwirklicht. Der Feminismus ist also eine Konterrevolution gegen den lebenswirklichen Menschwerdungsvorgang.
  5. Die erste Konterrevolution erzeugte die zweite Konterrevolution: die Kinderladen-Bewegung. Entstanden und gedacht als Selbstobjektivierung gescheiterter Familiengründungen war sie das erfolgreichste Projekt konterrevolutionärer Familienentmachtung, denn sie wurde unter dem neuen Titel der KITA von Staats wegen landesweit verwirklicht. Diese zweite Konterrevolution lief darauf hinaus, die Löhne der Familienernährer und also der Familienhäupter zu halbieren. Heutzutage können in der Regel nicht mehr die Väter allein eine Familie ernähren, sondern auch die Mütter sind in die kapitalistische Lohnarbeit gezwungen und so hat der Staatsmoloch die Lufthoheit über den Kinderbetten an sich gebracht. (Als die preußische Regierung 1853 die Kindergärten als kommunistische Einrichtungen verbot, da hatte sie wohl doch nicht ganz unrecht.)
  6. Die K-Gruppen-Bewegung war ein weiterer konterrevolutionärer Sprößling der feministischen Mutter. Auch die K-Gruppen zogen sich aus dem volkspolitischen Revolutionsansatz zurück und verschanzten sich in den klassenpolitischen Konfrontationen innerhalb des Volkes. Da aber nur das Volk insgesamt der Souverän ist und das einzig legitime Subjekt einer möglichen Revolution, so zeigt sich auch hier eine weitere Verengung des als handelnd vorgestellten Subjekts. Und der Grund liegt darin, daß die Arbeiterklasse, solange im Kapitalismus überhaupt noch systemrelevant, nur eine der drei Hauptklassen der bürgerlichen Gesellschaft ist, als da sind: Grundeigentümerklasse, Kapitalistenklasse und Arbeiterklasse. Daneben gibt es noch die Etatistenklasse und die Anarchistenklasse, die beide vom staatlichen Transfer leben.
  7. Die RAF-Bewegung war zwar die verrückteste und blutigste Tochter des Feminismus, näherte sich aber am ehesten der Idee einer nationalen Befreiungsfront an. Sie unternahm militärische Anschläge gegen die Besatzungsmacht und gegen deren einheimische Kollaborateure. In der RAF-Bewegung bildeten die von der lebenspendenden Hauptaufgabe des weiblichen Geschlechts völlig emanzipierten Flintenweiber die sexuelle Triebfeder des ganzen Unternehmens.
  8. Die drittweltliche Bewegung war teils mit der RAF-Bewegung verbunden, hegte aber andrerseits eine bloß ideologische Sympathie mit den sozialen, nationalen und militärischen Bewegungen in der damals so genannten Dritten Welt. Nächstenhaß und Fernstenliebe haben in der Drittweltlichkeit ihren Ursprung. Die ideologischen Apparate in den Medien und den Hochschulen wurden mit diesem drittklassigen Feminismus-Personal gefüttert, das sich mit Leidenschaft dem Negerwesen widmet, sich als Sprachverhunzer(-innen) betätigt und buchstäblich von nichts eine Ahnung hat, noch nicht einmal vom Rassismus, dem nun wirklich sehr einfachen System der menschlichen Rassen. Selbst das wird noch unterboten vom schreienden Wahnsinn der über 200 Professorinnen für Gender-Studien.
  9. Die grüne Bewegung war und ist eine Weiberpartei als Verein von männischen Weibern und weibischen Männern, die im Parteiensystem Schule gemacht hat. In dieser Verbindung mußte sich ein furienhafter Haß gegen alles Eigene entfesseln, weil mit der ursprünglichen feministischen Konterrevolution von 1968 die Erbsünde geschah und das zur Feministin entartete Weib meinte, nicht nur die Frucht vom Baume der Erkenntnis pflücken zu dürfen, sondern die Erkenntnis selbst zu sein. Die Unterwerfung der übrigen Parteien unter die Verrücktheiten der grünen Partei geschah schrittweise. Hegel hat gewußt, was das für den Staat bedeutet, denn „wo Weiber und die Jugend im Staate regieren, ist der Staat verdorben“ (7,319). Nach der Durchsetzung der Weiberwirtschaft im Staate werden Kampagnen der Feminisierung in die ganze bürgerliche Gesellschaft hineingetrieben, um der feministischen Konterrevolution Leitungsposten zu verschaffen. Dabei scheut man auch nicht das Bündnis mit dem sexualperversen Milieu und hat zu dessen Rekrutierung in den Universitäten AStA-Referate für LesBiSchwulTransSM eingerichtet.
  10. Ein Volk (V) ist das geschichtliche Individuum, dem Hoheit und Souveränität (Selbstherrlichkeit) zukommt und das selbst über seine nationale Gesamtarbeitskraft (v) verfügt. Die unterscheidet in sich die drei Teilkräfte (v.I + v.II + v.III), die auf die Produktion von Produktionsmitteln (v.I), von Konsumtionsmitteln (v.II) und von Arbeitskräften (v.III) aufgewandt werden müssen. Der Nutzen der Produktionsmittel (I) sind die Konsumtionsmittel (II) und deren Nutzen sind die Arbeitskräfte (III). Die Arbeitskräfte (III) sind das höchste Gut, der Rest (I + II) sind die sonstigen Güter; der Zuwachs an Volksarbeitskraft ist Konsumtionsrente und letztendlicher Nutzen aller Volkswirtschaft.
  11. Die Entwicklungstendenz, die vor einem halben Jahrhundert das „Organisationsreferat“ von Dutschke/Krahl beschrieb, hat sich in der volkswirtschaftlichen Gegenwart zwar noch nicht gänzlich durchgesetzt, aber überwiegend: in der Hauptmenge der materiellen Produktion (I +II) herrscht die Automation vor, also Sieg der toten Arbeit über die lebendige Arbeit, weitgehende Verdrängung der Arbeitskräfte aus den Sektoren I und II, und in den Sektor III, also alle pädagogischen Produktionen, ihrer Reparaturen, Weiterentwicklungen und Neuerfindungen.
  12. Geistige Arbeit, damit aber Forschungs-, Entwicklungs- und Leitungsarbeit, wird ebenfalls automatisiert und ist unter dem Stichwort „Künstliche Intelligenz“ ein Thema der Gegenwart. Geistige Arbeit ist automatisierbar, wie materielle Arbeit, weil sie Arbeit ist, und dies gilt auch für die höchste geistige Arbeit, also das spekulative Denken.
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