Wo Krisen wüten, ist die Systemfrage nicht weit. Und Reinhold Oberlercher meint gar, auf sie die Antwort zu wissen. In klassischer Paragraphenform, die einem flüchtigen Leser dogmatisch vorkommen mag, entfaltet er aus dem jeweiligen Grundbegriff vier bis heute unverstandene Systeme: das der Bildung, des Rechtes, des Staates und der Globalisierung.
Lieferter im ersten den hilflos schlingernden Pädagogen eine klare Vorstellung ihres Tuns, so entzieht er im zweiten den modernen Juristen den sicher geglaubten Boden. Das Recht, mit der Marxschen Methodik des „Kapitals“ entwickelt, wird zum Kern der Politik und diese als wesensgleicher Prozeß der Ökonomie begriffen.
In der Theorie des Staates gelangen die Völker und angeblich überlebte Staats- und Regierungsformen wieder zu Ehren, bis im System der Globalisierung die innere Logik eines gigantischen Zerstörungsprozesses aufgezeigt wird. Dieses Heft bietet den Rohstoff für viele tausend Seiten sekundärer Kulturkritik; es ist ein scharfer Stachel gegen die gesellschaftlichen Blasen der Moderne.