Wenn Reinhold Oberlercher mit seinen Formeln die aufgehäuften Berge von Philosophie verdichtet, macht sich auch bei Kennern und Gönnern ein betretenes Schweigen breit.
Muß und darf das sein? Nun hat er auch noch den härtesten Brocken, den großen Hegel, in die Mangel genommen und dessen Enzyklopädie auf 40 A5-Seiten gequetscht. Der Versuch scheint lästerlich, schließlich hatte der Meister selbst sich gegen jeden Formalismus ausgesprochen.
Aber weder das Kürzel D ändert etwas am Dasein noch ist ein a ⇔ b für Wechselwirkung mißverständlich. Nur der Speck ist jetzt weg, an dem sich so viele Breit- und Zertreter des alten Meisters labten. Es bleibt die selbst nachzuvollziehende Begriffsbewegung von Logik - Natur - Geist in einer Kürze, bei der sich nun niemand mehr um die Logik herumdrücken und sofort zum Spott und Hohn über den Weltgeist ansetzen kann.
Wenn an Hegel wirklich noch alles stimmt in diesem Heft, so ist dies nicht nur des Autors Meisterstück. Es ist der Ariadnefaden in den dunklen Gängen des Hegelschen Systems für jeden angehenden Neuidealisten.